12. Mai 2017 – Nachrichten am Morgen

Namibias Regierung erhält ein Milliarden-Darlehen, um die Löcher im Staatshaushalt zu stopfen. Laut Namibian gab die African Development Bank AfDB bekannt, einen Kredit in Höhe von 10 Milliarden Namibia Dollar gewährt zu haben. Drei Milliarden Dollar stünden bereits ab sofort zur Verfügung. 60 Prozent sollen demnach zur Deckung von Defiziten im Budget verwendet werden und 40 Prozent für Entwicklungsprojekte, die nicht näher genannt wurden. Finanzminister Calle Schlettwein hat das im Januar beantragte Darlehen laut Namibian erst gestern nach der Pressemitteilung der AfDB bestätigt.

Der Vorstand des Fleischkonzerns Meatco hat seinen Geschäftsführer Vekuii Rukoro bis auf weiteres suspendiert. Dem Namibian zufolge wird Rukoro vorgeworfen, einen Vieh-Agenten empfohlen zu haben, der Meatco Verluste von 300.000 Namibia Dollar beschert habe. Dies gehe aus Botschaften auf sozialen Medien hervor, die noch nicht offiziell bestätigt worden seien. Rukoro selbst spreche von einer Kampagne gegen seine Person. Der Meatco-Vorstand hatte Rukoro bereits im vergangenen August wegen seines aggressiven Auftretens als Ober-Chief der Herero gegenüber der Regierung kritisiert.

Die Umstrukturierung des staatlichen Unternehmens TransNamib stößt auf Widerstand der Transport-Gewerkschaft NATAU. Laut Allgemeiner Zeitung wandte sich NATAU-Generalsekretär John Kwedhi gestern auf einer Pressekonferenz energisch gegen eine Privatisierung, wie kürzlich von Vorstandschef Paul Smit in Aussicht gestellt. TransNamib müsse am Bedarf der armen Bevölkerung und nicht an Profitzielen privater Eigentümer ausgerichtet werden. Daher dürfe man sich nicht nur auf Großkunden im Bergbau konzentrieren. Kwedhi forderte laut AZ, TransNamib ab sofort dem Transportministerium zu unterstellen.

Im Zusammenhang mit dem Anschlag auf den Mannschaftsbus von Borrussia Dortmund haben Ermittler angeblich neues Beweismaterial gefunden, dass den Tatverdächtigen belastet. In der Wohnung des 28-jährigen tauchten handschriftliche Notizen auf, berichtet u.a. die Süddeutsche. Der Deutschrusse soll mehrere Sprengsätze an einer Straße deponiert haben. Diese explodierten, als der BVB-Bus vorbeifuhr.

US-Präsident Trump legt nach dem Rauswurf von FBI-Chef Comey nach: Er habe die Entlassung schon länger geplant, sagte Trump dem Sender NBC. Er bezeichnete Comey als Angeber und Wichtigtuer. Ursprünglich hatte das Weiße Haus erklärt: Der Direktor der Bundespolizei sei auf Empfehlung des Justizministeriums abgesetzt worden. Das FBI untersucht seit Monaten ermögliche Russland-Kontakte von Trumps Wahlkampfteam. Die Ermittlungen gehen weiter.

Nach 18 Monaten hat Brasilien den Notstand wegen der Zika-Epidemie für beendet erklärt. Die Zahl neuer Infektionsfälle sei um 95 Prozent zurückgegangen. Das Virus hatte bei vielen Säuglingen lebensgefährliche Schädelfehlbildungen ausgelöst.

Mariental ist für die Abschaffung der Winterzeit. Das habe eine Anhörung am Mittwoch ergeben, meldet die Presseagentur NAMPA. Einem Pastor zufolge erhöht die Winterzeit das Risiko für Frauen, auf dem Heimweg nach dem Besuch der Kirche abends vergewaltigt zu werden. Schulen dagegen könnten ihren Unterricht morgens später beginnen, so dass Kinder im Hellen zur Schule gehen können. Insgesamt nahmen 25 Einwohner an der Anhörung in Mariental teil, darunter Beamte, Wahlkreis-Abgeordnete und traditionelle Führer. Auch in Keetmanshoop waren die Teilnehmer gegen die bestehende Umstellung auf Winterzeit. Die Anhörungen finden in allen Regionen Namibias statt und sollen in zwei Wochen abgeschlossen sein.