2018

2. August 2018 – Nachrichten am Morgen

todayAugust 2, 2018

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In Windhoek haben rund 200 Menschen gegen die Gewalt zwischen Mann und Frau demonstriert. Laut Allgemeiner Zeitung versammelten sie sich gestern am Staatskrankenhaus in Katutura, marschierten zur Polizeiwache und zum Magistratsgericht und übergaben an beiden Stationen Petitionen. Darin seien Maßnahmen wie psychologische Betreuung für Opfer der Gewalt, ein Register für straffällig gewordene Täter und Schulungen für Polizisten zur Sensibilisierung für geschlechter-spezifische Gewalt gefordert worden. Die Protestler trugen Namen von Opfern, darunter dem jener Frau, die vergangene Woche von ihrem Ex-Freund, einem Polizisten, in einem Windhoeker Supermarkt erschossen worden war. Der Marsch wurde organisiert von der Gender based Violence Coalition Namibia und fand unter dem Hashtag TotalShutDown statt. Auch in Südafrika gab es Demonstrationen gegen die Gewalt zwischen Mann und Frau.

Die Hilfe Deutschlands bei der Entwicklung Namibias in Höhe von zwei Milliarden Namibia Dollar ist nun auch offiziell unter Dach und Fach. Laut Allgemeiner Zeitung unterzeichneten der deutsche Botschafter Christian Schlaga und der Minister für Wirtschaftsplanung, Obeth Kandjoze gestern die Vereinbarung, die im vergangenen September bei Gesprächen in Katima Mulilo ausgehandelt worden war. Das Gesamtvolumen beträgt 133,5 Millionen Euro, also rund zwei Milliarden Namibia Dollar. Rund 1,1 Milliarden Dollar sind dem AZ-Bericht zufolge Zuschüsse. Hinzu kämen 900 Millionen an zinsgünstigen Darlehen, denen das Finanzministerium noch zustimmen müsse. Die Schwerpunkte der Kooperation sind Management natürlicher Ressourcen, nachhaltige Wirtschaftsentwicklung und Transport.

Die Mitgliedsstaaten der SADC müssen ihren Worten nun auch Taten folgen lassen. Das habe Vize-Handelsministerin Lucia Iipumbu gestern zum Abschluss der dreitägigen SADC-Konferenz zur Industrialisierung angemahnt, meldet die Presseagentur NAMPA. Sie hoffe zudem darauf, dass sich auch der Privatsektor der Länder aktiv beteiligt. Die Ergebnisse der Konferenz sollen auf dem SADC-Gipfeltreffen verabschiedet, das in zwei Wochen in Windhoek stattfindet. An der Konferenz hatten 450 Delegierte der SADC-Staaten und der EU sowie Vertreter aus dem Privatsektor teilgenommen.

In Simbabwe sind bei Protesten gegen den sich abzeichnenden Wahlsieg der regierenden ZANU-PF offenbar drei Menschen erschossen worden. Das habe die Polizei in Harare gestern bestätigt, meldeten ausländische Nachrichtenagenturen. Demnach hatten sich Hunderte Anhänger der Opposition versammelt, um gegen einen angeblichen Wahlbetrug zu protestieren. Die Armee schritt ein und ging mit Wasserwerfern und Tränengas gegen die Menge vor. Die UN und die USA riefen beide Seiten zur Zurückhaltung auf. Die Wahlkommission hatte gestern mitgeteilt, dass nach Auszählung der Stimmen für die Parlamentswahl in 153 von 210 Wahlkreisen bereits 110 Sitze an die ZANU-PF gehen – das wäre bereits die absolute Mehrheit. Das Ergebnis der Präsidentschaftswahl wird erst am Samstag erwartet.

Im Streit um die Strafverfolgung eines US-Pastors hat Washington jetzt Sanktionen gegen zwei türkische Minister verhängt – gegen die Ressortchefs für Justiz und Inneres. Ankara kündigte umgehend Gegenmaßnahmen an. – Unterdessen hat US-Präsident Trump via Twitter an seinen Justizminister appelliert, die Untersuchungen zur Russland-Affäre einstellen zu lassen. Sessions solle die – Zitat – manipulierte Hexenjagd unverzüglich stoppen. Die Opposition spricht einem öffentlichen Versuch der Justizbehinderung.

Geschrieben von: Redaktion

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