2017

29. Juni 2017 – Nachrichten am Morgen

todayJuni 29, 2017

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Deutschland muss sich der Reparations-Klage der Herero und Nama in den USA stellen. Das habe der Anwalt der Opferverbände in New York erklärt, berichtet die Allgemeine Zeitung. Die Einschätzung des Berliner Justizsenators, Staaten könnten wegen ihrer Immunität nicht vor ausländischen Gerichten verklagt werden, sei falsch. Der Justizsenator, der für die Zustellung ausländischer Zivilklagen an die Bundesregierung zuständig ist, hatte es abgelehnt, die Klage weiterzuleiten. Damit muss sie laut Bericht nun über den länger dauernden Weg über die Botschaft zugestellt werden. Der Anwalt warf der Bundesregierung vor, einen Vorwand zu suchen, um auch zur nächsten Anhörung am 21. Juli in New York keinen Vertreter zu entsenden.

Die Regierung Namibias denkt darüber nach, den Import kleiner Handfeuerwaffen vorübergehend zu stoppen. Man sei besorgt über die vielen Anträge auf Waffenscheine, sagte Sicherheitsminister Charles Namoloh gestern laut Presseagentur NAMPA auf einem Arbeitstreffen für Soldaten, Polizisten und Strafvollzugsbeamte in Groß-Barmen. Polizei-Chef Sebastian Ndeitunga stimmte ihm zu. Man müsse dringend etwas gegen die Verbreitung von Waffen im Land unternehmen. Ihm zufolge registriert die Polizei immer mehr Vorfälle und Verbrechen, bei denen Feuerwaffen verwendet werden.

In Libyen sind sieben Mitarbeiter der Vereinten Nationen kurzzeitig entführt worden. Bewaffnete Angreifer hatten den Konvoi der UN-Mission für Libyen westlich von Tripolis angegriffen. Nach Verhandlungen mit den Entführern seien die UN-Mitarbeiter wieder freigelassen worden, so ein Sprecher der libyschen Präsidentengarde, die für den Schutz von Diplomaten zuständig ist. Seit dem Sturz des Machthabers Gaddafi 2011 kämpfen in Libyen verfeindete Milizen um die Vorherrschaft in dem Land.

Italien erwägt, ausländische Schiffe mit geretteten Flüchtlingen nicht mehr in seine Häfen zu lassen. Damit will Rom den Druck auf die EU erhöhen, mehr Unterstützung zu bekommen. Allein in den vergangenen Tagen wurden im Mittelmeer mehr als 10.000 Menschen gerettet – die nun auf dem Weg nach Italien sind.

US-Präsident Trump empfängt heute den neuen südkoreanischen Staatschef Moon im Weißen Haus. Beide dürften vor allem über das internationale Vorgehen gegen das nordkoreanische Atom- und Raketenprogramm sprechen.

Der staatliche Rundfunkgesellschaft NBC fehlen 80 Millionen Namibia Dollar in ihrem diesjährigen Haushalt. Das hat NBC-Intendant Stanley Similo gestern dem Namibian bestätigt. Auch stimme es, dass man Krankenkassen-Beiträge für die Mitarbeiter in Höhe von 15 Millionen Dollar schulde. Namibia Medical Care NMC drohte damit, die Mitarbeiter von Leistungen auszuschließen. Laut Stanley hat der Staat seine Zuschüsse für die NBC in den vergangenen zwei Jahren um 200 Millionen Dollar gekürzt. Aufgrund ernster Cashflow-Probleme sei man seit Monaten mit Zahlungen an NMC und andere Unternehmen im Rückstand.

Von den acht toten Nashörnern, die am Wochenende im Etosha Nationalpark entdeckt wurden, sind sieben gewildert worden. Das teilte das Umweltministerium gestern mit. Untersuchungen hätten ergeben, dass nur eines der acht Nashörner eines natürlichen Todes gestorben ist. Das bringe die Zahl der Nashörner, die in diesem Jahr gewildert und entdeckt wurden, auf 16- genauso viel wie gewilderte Elefanten. Das Ministerium nannte die Vorfälle der vergangenen Jahre in Etosha eine schockierende Welle der Nashorn-Wilderei. Zugleich betonte es, dass gemeinsame Patrouillen mit Polizei und Armee verstärkt wurden.

Geschrieben von: Redaktion

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