2016

10. Juli 2016 – Nachrichten am Abend

todayJuli 10, 2016

Hintergrund
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Südsudans Präsident Salva Kiir; © Charles Atiki Lomodong/AFP-NAMPA

Der fünfte Jahrestag der Unabhängigkeit ist im Südsudan von schweren Kämpfen in der Hauptstadt Juba überschattet worden: Bei den Gefechten zwischen rivalisierenden Gruppen wurden nach Angaben der Regierung über 270 Menschen getötet. Die deutsche und die britische Regierung gaben Reisewarnungen heraus. UN-Generalsekretär Ban Ki Moon verurteilte den „Verrat“ an der Bevölkerung, die seit Dezember 2013 „abscheulichen Schreckenstaten“ ausgeliefert sei. Der Südsudan war am 9. Juli 2011 nach einem mehr als 20-jährigen Bürgerkrieg vom Sudan unabhängig geworden. Seitdem tobt ein Machtkampf zwischen dem Präsidenten und seinem entlassen Vize.

Bei Demonstrationen gegen Polizeigewalt und Rassismus in den USA ist es erneut zu Zwischenfällen gekommen. In St. Paul blockierten hunderte Demonstranten gestern Abend stundenlang eine Autobahn und warfen Steine und Flaschen auf Polizisten. Die Polizei setzte Tränengas und Pfefferspray ein, es gab mehrere Festnahmen. Polizisten hatten in den vergangenen Tagen in Louisiana und Minnesota zwei Schwarze erschossen. Die auf Videos festgehaltenen Tötungen schockierten das Land. Offenbar aus Wut über die Polizeigewalt gegen Schwarze hatte ein 25-jähriger Schwarzer daraufhin am Donnerstagabend bei einer friedlichen Kundgebung in Dallas fünf Polizisten aus einem Hinterhalt erschossen.

In Stuttgart sind zwei Polizisten von einem bewaffneten Mann angegriffen worden. Laut Polizei hatte der 33-jährige die beiden Beamten in eine Tiefgarage gelockt. Als sie auf den Mann zugingen zückte der plötzlich ein Messer und stach auf einen der Polizisten ein. Die Beamten gaben daraufhin mehrere Schüsse auf den Angreifer ab – er wurde lebensgefährlich verletzt. Der Hintergrund der Tat ist noch völlig unklar.

Der deutsche Justizminister Maas will härter gegen Stalker vorgehen. Mehrere Medien berichten, dass ein entsprechender Gesetzentwurf am kommenden Mittwoch auf den Weg gebracht werden soll. Pro Jahr gibt es zwar tausende Anzeigen wegen Stalkings, aber nur wenige Verurteilungen. Die Opfer müssen bislang beweisen, dass ihr Leben durch die Nachstellungen stark beeinträchtigt wird und sie beispielsweise umziehen müssen. In Zukunft sollen Stalker auch schon dann bestraft werden, wenn sie dauernd vor der Wohnung ihrer Opfer rumlungern oder ständig anrufen.

Die Familie der in Syrien bei einem Raketenangriff getöteten US-Reporterin Marie Colvin hat die syrische Regierung von Assad verklagt. Die Assad-Regierung habe Colvin gezielt angegriffen und getötet, damit sie nicht länger über die von der Regierung verübten Gräueltaten berichten konnte, heißt es in einer bei einem Gericht in Washington eingereichten Klage. Die Klage stützt sich auf Informationen aus syrischen Regierungsdokumenten sowie von Überläufern. Die Reporterin der britischen „Sunday Times“ war im Februar 2012 bei einem Raketenangriff auf ein Reporterbüro in der belagerten Stadt Homs getötet worden. Mit ihr starb ein französischer Fotograf, drei weitere Journalisten wurden verletzt.

Geschrieben von: Redaktion

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