2016

10. Oktober 2016 – Nachrichten am Morgen

todayOktober 10, 2016

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Die Regierung Namibias versucht mit einem Eilantrag beim Arbeitsgericht, den Lehrerstreik an den Regierungsschulen aufzuschieben. Laut Namibian wollen Premierministerin Saara Kuugongelwa-Amadhila und Bildungsministerin Katrina Hanse-Hirmarwa die Regeln für den Streik überprüfen lassen. Die siebentägige Frist der Ankündigung sei zu kurz. Außerdem gehe es um die Frage, ob die Regierung Ersatzkräfte für die Streikenden einsetzen darf oder nicht. – Die Lehrer-Gewerkschaft NANTU hat die Streiks Donnerstag angekündigt. Damit sind die Examen für rund 700.000 Schüler in Frage gestellt. NANTU fordert acht Prozent mehr Gehalt, die Regierung bot bisher fünf Prozent.

Der Ausbau des Wasserkraftwerkes Ruacana ist Teil eines kurzfristigen Plans, den Energiebedarf Namibias zu sichern. Das habe NamPower-Chef Kahenge Simson Haulofu während der offiziellen Inbetriebnahme der drei überholten Turbinen am Freitag erklärt, meldet die Presseagentur Nampa. Damit sei die Leistung von 332 auf 347 Megawatt erhöht worden. Mit den 80 Megawatt des Van-Eck-Kohlekraftwerks in Windhoek werden somit rund 430 Megawatt im Land produziert; hinzu kommen Solarkraftanlagen. Der landesweite Spitzenbedarf liegt jedoch bei 630 Megawatt. Die Kosten des Ausbaus von Ruacana betrugen 140 Millionen Namibia Dollar. Deutschland hatte im vergangenen Jahr ein Darlehen von 609 Millionen Namibia Dollar für das Wasserkraftwerk Ruacana und andere Energie-Projekte gewährt.

Rund 50 so genannte Struggle Kids schlafen an der Ausbildungsstätte Berg Aukas bei Grootfontein im Freien. Wie der Namibian berichtet, war die Gruppe einem Aufruf der Regierung gefolgt, sich dort für eine Anstellung in Ministerien ausbilden zu lassen. Auf Berg Aukas habe man ihnen mitgeteilt, für sie gebe es in dem Schulungszentrum keinen Platz. Von der Regierung gab es bislang keine Stellungnahme. – Indessen ist am Samstagabend auf der Fernstraße B1 bei Brakwater nördlich von Windhoek ein 34-Jähriger überfahren worden, der offenbar im nahegelegenen Lager der Struggle Kids wohnte. Der Autofahrer beging Fahrerflucht.

Russlands Präsident Putin ist heute zu Besuch beim türkischen Staatschef Erdogan. In Istanbul wollen beide einerseits ihren Versöhnungskurs fortsetzen und einen Pipeline-Deal besiegeln. Zum anderen wollen sie über den Krieg in Syrien sprechen. Beide Länder sind dort militärisch aktiv – verfolgen aber unterschiedliche Ziele. Russland unterstützt den syrischen Machthaber Assad – die türkischen Truppen konzentrieren sich auf den Kampf gegen kurdische Rebellen.

Die US-Präsidentschaftskandidaten Trump und Clinton haben sich ein zweites Fernsehduell geliefert. Dabei ging es unter anderem um Trumps frauenfeindliche Äußerungen aus dem Jahr 2005, die am Freitag veröffentlicht worden waren. Trump entschuldigte sich dafür – relativierte aber, das seien nur Worte gewesen. Ex-Präsident Bill Clinton habe dagegen Frauen vergewaltigt. Hillary ging darauf nicht ein, sondern warf Trump vor, in dem veröffentlichten Video sein wahres Ich gezeigt zu haben. Er sei nicht geeignet, das Land zu führen. Inhaltlich ging es unter anderem um die Außen-, Energie- und die Steuerpolitik. Da erklärte Trump, bald seine Steuererklärung zu veröffentlichen.

Die Juristin Hannchen Schneider-Waterberg hat sich das Leben genommen. Wie der Namibian berichtet, wurde sie am vergangenen Donnerstag in ihrer Garage im Auto tot aufgefunden. Demnach ist sie an Auspuffgasen erstickt. Die Polizei fand einen Abschiedsbrief. Laut Namibian litt die 53-Jährige seit Jahren an Depressionen. Im vergangenen Jahr habe man Krebs bei ihr festgestellt. Zudem sei ihr Vater, dem sie sehr nahestand, im Mai gestorben. Hannchen Schneider-Waterberg hinterlässt laut Bericht ihre Mutter, zwei Brüder, eine Tochter und einen Sohn.

Geschrieben von: Redaktion

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