2021

11. Juni 2021 – Nachrichten am Mittag

todayJuni 11, 2021

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Der Regierung sieht sich aufgrund des geplanten Genozid-Abkommens mit Deutschland immer mehr Gegenwind ausgesetzt. In einem gemeinsamen Statement haben nun vier weitere Herero-Chiefs ihren Unmut über das bisherige Ergebnis der Verhandlungen zum Ausdruck gebracht. Die Erklärung lese sich so, als sei sie von der deutschen Regierung aufgesetzt worden, ohne Input von namibischer Seite. Sie spiegele eindeutig die Interessen Deutschlands und nicht der betroffenen Opfergemeinschaften wider. Zudem lehnten die Vertreter der traditionellen Behörden der Hoveka, Kambazembi, Ovamabanderu und Zeraeua die ausgehandelten finanziellen Zuwendungen als nicht ausreichend ab. Man hoffe, dass die Nationalversammlung die bisherige Erklärung nicht einfach so durchwinken werde.

Namibia trauert um mehrere bekannte Politiker und Persönlichkeiten. Übereinstimmenden Medienberichten nach verstarben in den letzten Tagen sowohl Autor Samson Ndeikwila, als auch die Politiker Willem Konjore und De Waal Louw. Ndeikwila wurde unter anderem als Mitbegründer der Organisation „Breaking The Wall Of Silence“ bekannt, zudem war er zuletzt als Direktor beim Forum For the Future aktiv. Louw wiederum war erst im Dezember 2020 zum Vorsitzenden des Verwaltungsrates von Gobabis gewählt worden. Beide verstarben in Folge einer Corona-Infektion. Der ehemalige Minister und langjährige Parlamentarier Willem Konjore wiederum verstarb nach Angaben von ||Kharas-Gourverneurin Aletha Frederick nach kurzer Krankheit in Windhoek.

Die Lokalbehörden in weiten Teilen des Landes sind offenbar sehr nachlässig im Umgang mit Sondermüll. Das geht aus einem Bericht des Generalbuchprüfers Junias Kandjeke hervor, aus dem Nampa berichtet. Demnach geben es überhaupt nur zwei Mülldeponien für gefährliche Abfälle im Land, nämlich in Windhoek und Walvis Bay. Für radioaktiven Abfall gebe es gar keine Vorkehrungen in Namibia, so dass in mehreren Städten beispielsweise alte Röntgengeräte nicht ordnungsgemäß entsorgt werden können. Außerdem bemängelte Kandjeke, dass in beinahe zwei Drittel der Verwaltungsgebiete nicht-registrierte Unternehmen mit Sondermüll hantieren würden. Zudem würden verschiedene Lokalbehörden ihre Müllhalden ohne Umweltgenehmigung betreiben.

Rund 90 Prozent der Staaten in Afrika werden es nach Schätzungen der WHO nicht schaffen, wie geplant bis September mindestens 10 Prozent ihrer Bevölkerungen zu impfen. Es würden noch immer rund 225 Millionen Impfdosen fehlen, so die WHO Regionaldirektorin für Afrika, Matshidiso Moeti. Auf einer Pressekonferenz sagte sie dazu gestern: “The continent’s vaccination coverage for the first dose remains stuck at around zwei Prozent and about ein Prozent in sub-Saharan Africa, while some wealthy nations race past the 60% mark.” Auch Namibia wird die 10 Prozent – Marke wohl nicht erreichen. Hierzulande haben bislang etwa 82 000 Menschen zumindest die erste Impfdosis erhalten, das entspricht rund drei Prozent. Vollständig geimpft sind jedoch lediglich 0,5 Prozent der Bevölkerung. 

Die südafrikanische Regierung verkauft die Mehrheit seiner Anteile an der nationalen Fluggesellschaft South African Airways. Das gab der Minister für Staatsbetriebe, Pravin Gordhan, heute Morgen bekannt. Demnach wird ein Konsortium, bestehend aus dem Luftfahrtunternehmen Global Aviation und der Privatkapitalgesellschaft Harith General Partners, 51 Prozent der Anteile erwerben. Eine entsprechende Absichtserklärung sei bereits unterzeichnet worden, so Gordhan. Die Fluggesellschaft solle so wieder wettbewerbsfähig gemacht werden, ohne die Staatskassen weiter zu belasten. Die neuen Eigentümer sollen zunächst 3 Milliarden Rand in den Flagcarrier investieren. Zudem soll SAA nach der offiziellen Übernahme schnellstmöglich den Betrieb wiederaufnehmen.

Geschrieben von: Redaktion

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