2015

11. Oktober 2015 – Nachrichten am Morgen

todayOktober 11, 2015

Hintergrund
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Bei einem erneuten israelischen Luftangriff auf ein Haus im Gazastreifen sind offenbar zwei Menschen getötet worden. Nach Angaben palästinensischer Ärzte handelt es sich dabei um eine 30-jährige schwangere Frau und ihre zweijährige Tochter. Drei weitere Menschen lägen noch unter den Trümmern des Hauses südlich von Gaza-Stadt. Israel erklärte, es habe zur Vergeltung für Raketenangriffe aus dem Gazastreifen zwei Einrichtungen der radikalislamischen Hamas bombardiert.

In der Türkei ist die Stimmung angespannt: Nach dem Anschlag mit fast 100 Toten und etwa 250 Verletzten in Ankara gingen zehntausende Menschen in Istanbul und anderen Städten des Landes auf die Straße. Sie protestierten gegen die Regierung von Präsident Erdogan, die sie für die Attacke mitverantwortlich machen. Grund ist die Kurdenpolitik der Regierung: Nach mehreren Angriffen der PKK hatte Erdogan die Waffenruhe mit der verbotenen kurdischen Arbeiterpartei aufgekündigt. Die türkische Armee geht seitdem mit aller Härte gegen ihre Anhänger vor.

Nach dem Angriff auf ein Krankenhaus der Hilfsorganisation „Ärzte ohne Grenzen“ im nordafghanischen Kundus wollen die USA die Opfer entschädigen. Wie ein Pentagon-Sprecher erklärte, soll es sogenannte „Kondolenz-Zahlungen“ geben. In welcher Höhe wurde allerdings nicht gesagt. Außerdem soll die zerstörte Klinik wieder aufgebaut werden. Bei dem versehentlichen Beschuss vor etwa einer Woche wurden 22 Menschen getötet. Viele davon waren Mitarbeiter der Hilfsorganisation. Die Untersuchung des Vorfalls dauert an.

Tausende Afroamerikaner haben in Washington für eine Justizreform und mehr Bürgerrechte demonstriert. Die Teilnehmer reisten aus zahlreichen Bundesstaaten an, um in der Nähe des Kapitols gegen den anhaltenden Rassismus und die Benachteiligung der Schwarzen im eigenen Land zu protestieren. Anlass war der 20. Jahrestag des „Million Man March“, eine der größten Kundgebungen der schwarzen Bürgerrechtsbewegung. Damals nahmen hunderttausende Menschen teil.

Gegen das Freihandelsabkommen TTIP zwischen der EU und den USA haben gestern in Berlin etwa 150.000 Menschen demonstriert. Zu der Aktion hatte ein Bündnis aus Umweltverbänden, Gewerkschaften und Globalisierungsgegnern aufgerufen. Die Kritiker befürchten durch das Freihandelsabkommen unter anderem Nachteile für den Verbraucherschutz und zu viel Einfluss durch amerikanische Großkonzerne. Die Befürworter sehen in dem Abkommen dagegen eine Stärkung von Wachstum und Beschäftigung.

In Weißrussland will sich Staatschef Lukaschenko heute erneut im Amt bestätigen lassen. An einem Wahlsieg des 61-Jährigen gebe es keine Zweifel. Seit 21 Jahren reagiert der als „letzter Diktator Europas“ bekannte Lukaschenko Weißrussland autoritär. Die Opposition wird unterdrückt. Gegenkandidaten haben praktisch keine Chance. Nach seiner letzten Wiederwahl vor fünf Jahren ließ er Oppositionsproteste blutig niederschlagen.

Geschrieben von: Redaktion

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