12. April 2016 – Nachrichten am Abend

Erstmals soll sich eine ganze Provinzvertretung des regierenden ANC in Südafrika für den Rücktritt von Staatspräsident Jacob Zuma ausgesprochen haben. Unbestätigten Medienangaben nach, habe der ANC-Exekutivrat in Gauteng diese Entscheidung getroffen. Das Nachrichtenportal News24 berichtet, dass noch heute eine offizielle Erklärung ergehen soll. Die Jugendliga des ANC in der Provinz unterstütze die Entscheidung jedoch nicht. Ebenso hat sich der ANC in der Provinz Limpopo am Morgen entschieden, die Entschuldigung Zumas im „Nkanda-Skandal“ anzuerkennen.

Das Anti-Korruptionsgesetz soll geändert werden. Dementsprechende Vorschläge habe Premierministerin Saara Kuugongelwa-Amadhila mit Experten erarbeitet. Unter anderem sei die Ernennung eines Staatssekretärs in der Anti-Korruptions-Kommission ACC geplant. Die Regierung habe den Vorschlägen bereits stattgegeben und eine Anhörung in der Nationalversammlung sei in Kürze geplant. Der Kommission gehören Juristen und Ermittler an, die Korruption in allen Ebenen des Landes aufdecken und bekämpfen sollen.

Die islamistische Terrorgruppe Boko Haram missbraucht immer mehr Kinder als Selbstmordattentäter. Nach Angaben des UN-Kinderhilfswerks UNICEF sprengten sich in Nigeria, Kamerun, Tschad und Niger im vergangenen Jahr 44 Minderjährige in die Luft. Im Vorjahr seien es nur vier gewesen. Der Großteil der Anschläge wird demnach von Mädchen verübt – die jüngsten von ihnen waren nach Unicef-Angaben erst acht Jahre alt.

Palästinenserpräsident Abbas will den israelischen Siedlungsbau im besetzten Westjordanland stoppen. Er fordert deswegen von den UN eine entsprechende Resolution. Vor seiner Dienstreise in zahlreiche Länder sagte Abbas, der Siedlungsbau dort habe „die Zweistaatenlösung ernsthaft in Gefahr gebracht“. Bislang haben die USA Israel-kritische Resolutionen im UN-Sicherheitsrat stets durch ihr Veto verhindert. Auch diesmal habe es noch keine Reaktion aus Washington gegeben.

Die Musik-Industrie kann sich über einen deutlichen Einnahmen-Zuwachs freuen – zum ersten Mal seit Beginn des Internetzeitalters. Insgesamt wurden im vergangenen Jahr gut 13 Milliarden Euro Umsatz mit Musikaufnahmen gemacht, ein Plus von über drei Prozent im Vergleich zu 2014. Grund ist der Boom von Streamingdiensten.