13. September 2015 – Nachrichten am Mittag

Angesichts des Flüchtlingsstroms in München will die bayerische Landesregierung heute Nachmittag auf einer Sondersitzung weitere Sofortmaßnahmen beschließen. Die Kapazitäten in den Aufnahmelagern in der Landeshauptstadt sind derzeit völlig erschöpft. Allein gestern kamen mehr als 12.000 Menschen an, und auch heute werden tausende Flüchtlinge erwartet. Viele mussten die Nacht auf dem Münchner Hauptbahnhof verbringen. Bayern Innenminister Hermann sagte heute Vormittag im Bayerischen Fernsehen.

Nach Ansicht der Bundesregierung gibt es im Ukraine-Konflikt entscheidende Fortschritte. Außenminister Steinmeier zeigte sich nach einem Treffen mit seinen Kollegen aus Russland, der Ukraine und Frankreich optimistisch, dass sich die Konfliktparteien in den kommenden Wochen auf weitere Vereinbarungen verständigen können, z.B. der Rückzug schwerer Waffen von der Kampflinie in der Ostukraine. Anfang kommenden Monats wollen die vier sich wieder in Paris treffen. Seit zwei Wochen wird der Waffenstillstand in der Ostukraine zwar weitgehend eingehalten, jedoch ist der im Februar vereinbarte Friedensplan von Minsk in weiten Teilen nach wie vor nicht umgesetzt.

Kurz vor Beginn des jüdischen Neujahrsfestes ist die Lage am Tempelberg in Jerusalem eskaliert. An der Al-Aqsa Moschee kam es zu Ausschreitungen zwischen israelischen Sicherheitskräften und Palästinensern. Laut Polizei hatten sich zuvor Maskierte in der Moschee verschanzt und Beamte angegriffen. Der Tempelberg in der Jerusalemer Altstadt ist einer der Brennpunkte des israelisch-palästinensischen Konflikts. Er ist Juden und Muslimen heilig. In den letzten Tagen brodelt es dort wieder, nachdem das israelische Verteidigungsministerium zwei muslimische Gruppen verboten hatte.

Nach den verheerenden Überschwemmungen in Japan ist die Zahl der Toten auf fünf gestiegen. Nach mehr als einem dutzend Vermissten wird laut Polizei noch gesucht, die Bergungsarbeiten laufen weiter. Die 65.000-Einwohner-Stadt Joso, ein paar Kilometer nördlich von Tokio, war am Donnerstag weitgehend überschwemmt worden, als aufgrund starker Regenfälle im Zuge des Taifuns Etau ein Deich des Kinugawa-Flusses brach. Ganze Häuser wurden von den Wassermassen mitgerissen. Auch in anderen Landesteilen gab es teils schwere Überschwemmungen und Erdrutsche.

In Nord-Österreich ist in einem Obstgarten ein Massengrab aus dem 2. Weltkrieg entdeckt worden. Die Überreste von 27 Sowjetsoldaten sollen sich darin befinden. Sie sollen jetzt exhumiert werden. Die gefallenen Soldaten sollen eingesammelt und in dem Massengrab bestattet worden sein.

Am Rande von Dreharbeiten für den neuen Tom-Cruise-Film „Mena“ sind in Kolumbien zwei Menschen ums Leben gekommen. Ein Flugzeug mit Mitgliedern des Filmteams stürzte auf dem Weg vom Set zum Flughafen ab, der Pilot überlebte schwer verletzt. Die Unglücksursache ist derzeit noch unklar. Das Wetter war zum Zeitpunkt des Absturzes gut.