14. November 2015 – Nachrichten am Abend

Politiker aus der ganzen Welt haben Frankreich nach den blutigen Anschlägen ihre Solidarität bekundet. Inzwischen ist einer der Attentäter identifiziert worden. Bei ihm soll es sich um einen Franzosen handeln, der dem Geheimdienst bekannt war, heißt es aus Ermittlerkreisen. Außerdem soll in der Nähe eines Attentäters ein syrischer Pass gefunden worden sein. EU-Parlamentspräsident Schulz warnte unterdessen in der ARD davor, Flüchtlinge aus Syrien unter Generalverdacht zu stellen. Unterdessen befindet sich Paris weiter im Ausnahmezustand. Bis kommenden Donnerstag gilt in der französischen Hauptstadt ein Versammlungsverbot, der Eifelturm wurde für Besucher geschlossen.

Das Blutbad von Paris überschattet auch die heute in Wien stattfindende zweite Syrien-Konferenz. Vertreter aus 17 Staaten und drei internationalen Organisationen treffen sich dort, um über ein Ende des Bürgerkriegs in dem Land zu beraten, darunter Bundesaußenminister Steinmeier, der in der Nacht kurz nach den Anschlägen aus Paris nach Österreich gereist ist.

In Oberfranken wurde gestern Abend eine 45-jährige Mutter unter dem Verdacht festgenommen, ihre acht Babys getöteten zu haben. Die Polizei hat am Nachmittag bestätigt, dass die Frau ein Geständnis abgelegt hat. Demnach räumte die Frau ein, einige der Kinder lebend zur Welt gebracht und anschließend getötet zu haben. Eine Anwohnerin hatte am Donnerstag Nachmittag eine der Babyleichen in der Wohnung der Frau entdeckt und die Polizei alarmiert.

Bei einem erneuten Bootsunglück vor Griechenland ist ein dreijähriger Junge ertrunken. Die griechische Küstenwache teilte mit, dass die Flüchtlinge, die in dem Boot saßen, ins Wasser geschleudert wurden. Offenbar war der Motor explodiert. 15 Menschen konnten gerettet werden. Ein 18-Jähriger wurde als mutmaßlicher Schleuser festgenommen. Seit Beginn des Jahres haben sich nach UN-Angaben mehr als 800.000 Menschen über das Mittelmeer auf den Weg nach Europa gemacht. Etwa 3500 ertranken dabei.