2016

14. Oktober 2016 – Nachrichten am Morgen

todayOktober 14, 2016

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Die Regierung Namibias und die Lehrer-Gewerkschaft NANTU setzen ihre Gehalts-Verhandlungen offenbar fort. Dem Namibian zufolge gab es bereits am Mittwochabend ein Treffen, bei dem die Regierung eine Anhebung von 6,5 Prozent anbot – 1,5 Prozentpunkte mehr als zuvor. NANTU bestehe jedoch weiterhin auf 8 Prozent. Kurz zuvor am Abend hatte das Obergericht in Windhoek einen Eilantrag der Regierung abgelehnt, den Streik der Lehrer zu verschieben. – Indessen mussten zu Beginn des Ausstands gestern fast alle Regierungsschulen im Land geschlossen werden. Die laufenden Examen für rund 116.000 Schüler der Klassen 10 und 12 wurden auf Montag verschoben. In Windhoek, Rundu und anderen Orten gab es friedliche Demonstrationen.

Die Oppositionspartei SWANU hat die Verschiebung der zweiten nationalen Land-Konferenz Namibias scharf verurteilt. Damit werde die Umverteilung des Landes in Frage gestellt, sagte SWANU-Präsident Usutuaije Maamberua gestern auf einer Pressekonferenz. Laut Nachrichtenagentur NAMPA warf er der Regierung unterschwelligen Tribalismus vor, denn von der Landfrage seien vorwiegend Minderheiten betroffen. Bodenreform-Minister Utoni Nujoma hatte zuvor angekündigt, die für November geplante Land-Konferenz wegen fehlender Gelder auf unbestimmte Zeit zu verschieben. Auf der Konferenz sollten die bisherige Umverteilung und Maßnahmen zur Beschleunigung erörtert werden.

Bei seinen Bemühungen, ein neues Friedensabkommen mit der Farc zu erreichen, hat sich Kolumbiens Präsident Santos mehr Zeit verschafft. Der Waffenstillstand mit der Guerillaorganisation wird bis Jahresende verlängert. Das sei weder eine Frist noch ein Ultimatum, betonte Santos in einer TV-Ansprache. Eine erste Vereinbarung war bei den Kolumbianern durchgefallen.

NSU-Terrorist Uwe Böhnhardt hat möglicherweise etwas mit dem Mordfall Peggy zu tun. Am Fundort von Peggys sterblichen Überresten ist Böhnhardts DNA nachgewiesen worden. – Die Leiche der 2001 verschwundenen Peggy wurde erst jetzt im Sommer gefunden, Böhnhardt hatte sich 2011 zusammen mit Uwe Mundlos das Leben genommen.

Die Regierung Namibias treibt das Kudu-Gas-Projekt bei Oranjemund weiter voran. Die Übertragung von 56 Prozent der Anteile an die norwegische Firma BW Offshore solle bis Ende dieses Monats abgeschlossen werden, erklärte Energieminister Obeth Kandjoze laut Allgemeiner Zeitung gestern in der Nationalversammlung. Der Regierungsanwalt habe Ende September seine Zustimmung gegeben. Das Kudu-Gas-Kraftwerk soll 800 Megawatt Strom liefern, so dass keine Importe mehr nötig sind. Dadurch kann Namibia Kandjoze zufolge vier Milliarden Namibia Dollar im Jahr sparen. Steuern aus dem Stromverkauf brächten dem Staat zudem Einnahmen von 2,5 Milliarden Dollar im Jahr.

Zudem hat die Regierung eine Firma gegründet, die vor kurzem erstmals namibische Diamanten verkauft hat. Wie der Namibian unter Berufung auf Bergbauminister Obeth Kandjoze berichtet, heißt die Firma Namdia und besteht seit April. Sie habe im September vom Diamantenkonzern Namdeb 15 Prozent der Jahresproduktion im Wert von etwa 2,1 Milliarden Namibia Dollar erhalten und verkauft. Grundlage ist demnach eine Vereinbarung zwischen dem Weltkonzern DeBeers und der Regierung, die beide an Namdeb beteiligt sind. Die neue Firma Namdia dagegen ist laut Namibian zu 100 Prozent in Staatsbesitz. Amtierender Geschäftsführer sei der Diamanten-Kommissar Kennedy Hamutenya.

Geschrieben von: Redaktion

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