15. Juni 2021 – Nachrichten am Mittag

Namibia hat die traurige Marke von 1000 Corona-Toten überschritten. Stand gestern starben den offiziellen Zahlen nach 1008 Personen an oder mit COVID19. Beinahe 18 Prozent aller Todesfälle wurden dabei seit Anfang Juni vermeldet. Angesichts der eskalierenden Zahlen forderte Oppositionsführer McHenry Venaani für Teile des Landes einen erneuten Lockdown für mindestens 14 Tage. Auf Twitter rief er Präsident Hage Geingob auf, ohne weiteres Zögern zu handeln. Eine eigentlich für gestern angekündigte Ansprache Geingobs war ohne Angabe von Gründen gestern auf heute verschoben worden.

Der Investitions-  und Entwicklungsrat hat mit der Marktsondierung für mögliche Interessenten von umweltfreundlichen Wasserstoffprojekten in Namibia begonnen. Eingeschlossen in die sogenannte Southern Corridor Development Initiative (SCDI) aus dem zweiten Harambee Wohlstandspan sind auch weitere Projekte.  Neben Wasserstoffanlagen sind das unter anderem auch der geplante neue Tiefwasserhafen in Lüderitz, eine Fabrik zur Herstellung von Flügeln für Windräder und Anlagen zur umweltfreundlichen Stahl- und Düngerherstellung. Auf die bis Ende Juni laufende Marktsondierung soll dann eine konkrete Ausschreibung der Regierung folgen.

Im Kampf um eine wirtschaftliche Erholung müsse auch die Sanierung von Böden eine wichtige Rolle spielen. Das forderte Premierministerin Saara Kuugongelwa-Amadhila im Rahmen eines Dialogs der Vereinten Nationen zum Thema Wüstenbildung. Die Bereitstellung von fruchtbaren Böden könne Millionen Jobs schaffen, so die Premierministerin. Zudem würde so Einkommen vor allem für Frauen und die Jugend generiert werden. Auch zum Erreichen der Klimaziele sei der Kampf gegen die fortschreitende Wüstenbildung essenziell. Namibia steht zusammen mit Island einer Gruppierung vor, die sich bei den Vereinten Nationen für den anhaltenden Kampf gegen Wüstenbildung und Dürren stark macht.

Altpolitiker und Autor Mburumba Kerina ist im Alter von 89 Jahren verstorben. Kerina war Mitbegründer verschiedener politischer Parteien. Zur Unabhängigkeit Namibias war er zudem Teil der Verfassungsgebenden Versammlung und saß für verschiedene Parteien zweitweise im Nationalrat und in der Nationalversammlung. Besonders in Erinnerung bleiben wird auch sein Beitrag zur Namensgebung Namibias. Ihm wird zugeschrieben, als Erster von der Republik Namib und in dem Zusammenhang von Namibiern gesprochen zu haben.

Studierende in Südafrika waren besonders hart von den Lockdown-Maßnahmen des letzten Jahres betroffen. Das geht aus einer neuen Studie des südafrikanischen Forschungsrats für Humanwissenschaften hervor. Demnach hätten etwa zwei Drittel der Befragten unter leichten bis schweren psychischen Belastungen in Folge des Lockdowns gelitten. Besonders kritisch war auch die Ernährungssicherheit unter Studenten. Jeder Vierte waren demnach auf Nahrungsmittelspenden oder-zuschüsse angewiesen. Rund 15 Prozent litten beinahe täglich unter Hunger. Positiver waren die Zahlen in Bezug auf den Fernunterricht. Der Studie nach hatten rund 50 Prozent der Studierenden auch zu Hause einen geeigneten Ort zum Lernen. 80 Prozent aller Befragten hatten Zugang zu Elektrizität und beinahe 97 Prozent zum Internet.