16. Juli 2016 – Nachrichten am Morgen

In der Türkei ist ein Kampf um die Macht im Land ausgebrochen. In der Nacht hat es einen Putschversuch gegeben. Die Armee verkündete am Abend im Fernsehen, sie habe die volle Kontrolle übernommen und verhängte das Kriegsrecht sowie eine Ausgangssperre. Tausende Menschen gingen daraufhin in Ankara und Istanbul auf die Straße, um sich gegen den Militärputsch aufzulehnen. Ministerpräsident Yildirim verkündete später, dass der Putschversuch gescheitert und die Lage unter Kontrolle sei.

Bei dem Putschversuch sind offiziellen Angaben zufolge fast 60 Menschen getötet und Hunderte festgenommen worden. Bei den meisten Toten soll es sich um Zivilisten handeln. Allein in der türkischen Hauptstadt Ankara habe es mehr als 40 Tote bei den Gefechten zwischen Teilen der Armee und Anhängern der Regierung von Präsident Erdogan gegeben, heißt es von der Staatsanwaltschaft. Landesweit sollen knapp 800 Armeeangehörige verhaften worden sein. Präsident Erdogan kündigte an, hart gegen die Putschisten vorzugehen.

Die Lage in der Türkei ist natürlich auch für die deutschen Urlauber beängstigend. Das Auswärtige Amt rät dazu, Menschenansammlungen in der Türkei zu meiden und möglichst in den Hotel zu bleiben. Die Lufthansa fliegt die Türkei wegen des Militärputsches vorerst nicht. Bis heute mttag um 12 Uhr sind erstmal alle Flüge in das Land gestrichen worden. Betroffen seien insgesamt fünf Flugrouten. Abflüge aus München und Frankfurt sowie aus Istanbul und Ankara, aber auch aus den Urlaubsorten Antalya, Bodrum und Izmir seien gecancelt.

Nach dem schweren Anschlag in Nizza bieten große deutsche Reiseveranstalter kostenlose Stornierungen von Nizza-Reisen an. Bei Tui gilt das Angebot z.B. bis Ende des Monats. Viele Hotelbetreiber in der südfranzösischen Stadt haben gestern schon von zahlreichen Stornierungen berichtet. Das Auswärtige Amt hat auf seiner Internetseite seine Reisehinweise für Frankreich aktualisiert.

US-Präsidentschaftsbewerber Donald Trump will heute seinen Kandidaten für das Vizepräsidentenamt präsentieren. Er hat sich für den Gouverneur des Bundesstaates Indiana entschieden. Der 57-Jährige ist ein Vertreter des erzkonservativen Flügels der Republikaner und tritt gegen die Homo-Ehe und das Recht auf Abtreibung ein. In der kommenden Woche soll Trump von einem Parteitag der Republikaner offiziell zum Präsidentschaftskandidaten ernannt werden.