17. Mai 2021 – Nachrichten am Mittag

In der Kunene-Region endet heute eine Mission zur Beurteilung der anhaltenden Dürre-Situation. Mitglieder des Regionalrats waren seit dem 09. Mai durch die Region gereist, um sich vor Ort ein Bild von der genauen Lage zu machen. Wie die Nachrichtenagentur Nampa berichtet soll die Delegation nun einen Abschlussbericht formulieren, um ihn der Regierung für die notwendigen Gegenmaßnahmen vorzulegen. Während weite Teile des Landes in der vergangenen Regensaison gute Niederschläge erhielten, hält die Dürre in der Kunene Region weiter an.

In Khorixas haben am Freitag rund 100 Einwohner gegen Polizeibrutalität protestiert. Laut Nampa wurden die Proteste durch ein Video auf den sozialen Medien ausgelöst. Darauf ist zu sehen auf, wie ein Polizeibeamter zwei bereits verhaftete Personen attackiert. Die Demonstranten überreichten eine Petition gegen Gewalt an das Magistratsgericht der Ortschaft. Dort musste sich am gleichen Tag ein Polizeibeamter wegen Diebstahls verantworten. Er soll insgesamt rund 40 000 Namibia Dollar vom Staat gestohlen haben, sein Fall wurde auf den morgigen Dienstag vertagt.

Rund 300 Mitglieder der Hai||om San-Gemeinschaft haben eine Absetzung ihres traditionellen Rats gefordert. Einem Bericht der Nampa nach werfen sie den Behörden unter Chief David Khamuxab vor, Gelder aus dem Treuhandfond der Gemeinschaft zweckentfremdet zu haben. Gleichzeitig sei Khamuxab nicht am Wohlstand der San interessiert. Der Chief wies die Vorwürfe zurück und sprach von einer politisch motivierten Agenda gegen ihn. Für die Demonstration waren San-Vertreter aus vier Regionen in Outjo zusammengekommen. Dort übergaben sie eine entsprechende Petition an die lokalen Behörden zur Weiterleitung an das zuständige Ministerium.

Das Korruptionsverfahren gegen den ehemaligen südafrikanischen Präsidenten Jacob Zuma ist auf den 26. Mai vertagt worden. Der 79-jährige erschien heute erstmals vor dem Obergericht in Pietermaritzburg. Dabei wurde er laut Nachrichtenagentur AFP von zahlreichen Anhängern unterstützt, darunter auch der aktuell suspendierte ANC Generalsekretär Ace Magashule. Zuma muss sich in 16 Fällen von Korruption und Betrug im Zusammenhang mit einem Rüstungsdeal aus dem Jahr 1999 verantworten. Damals war Zuma Vizepräsident unter Thabo Mbeki.

In Südafrika beginnt heute die zweite Phase der Impfkampagne. Während bislang vor allem Mitarbeiter im Gesundheitswesen immunisiert wurden, dürfen sich ab sofort auch alle Personen über 60 Jahren impfen lassen. Bis Ende der Woche sollen laut Gesundheitsminister Zweli Mkhize 200 Impfzentren im ganzen Land ihr Türen öffnen, bis Ende Juni sollen so fünf Millionen Menschen geimpft werden. Bislang wurden allerdings erst unter 500.000 Personen immunisiert, das entspricht weniger als einem Prozent der Gesamtbevölkerung. Durch das langsame Impf-Tempo war die Regierung zuletzt immer wieder in die Kritik geraten.