2016

18. Februar 2016 – Nachrichten am Morgen

todayFebruar 18, 2016

Hintergrund
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Vekuii Rukoro; © Patience Smith/NAMPA

Die Regierung Namibias ist nicht bevollmächtigt, mit Deutschland über Forderungen der Herero und Nama nach Reparationen zu sprechen. Das habe Herero-Ober-Chief Vekuii Rukoro gestern auf einer Pressekonferenz erklärt, meldet die Nachrichtenagentur NAMPA. Die Regierung sei gegen Reparationen. Herero und Nama würden tun, was unterdrückte Völker tun, wenn die Regierungen Namibias und Deutschlands ihre Forderungen nicht erfüllen sollten. Im Dezember hatten Gespräche zwischen den Sonderbeauftragten beider Länder, Ruprecht Polenz und Zed Ngavirue, begonnen. Für Februar war das nächste Treffen geplant. Ziel ist, ein gemeinsames Bild der Ereignisse während der Kolonialzeit zu gewinnen und auf dieser Basis die Beziehungen beider Länder neu zu gestalten.

Nach dem Anschlag in der türkischen Hauptstadt Ankara sind die Hintergründe noch unklar. Im Regierungsviertel war ein Sprengsatz neben einem Militärkonvoi explodiert. Mindestens 28 Menschen wurden getötet, mehr als 60 verletzt. Noch hat sich niemand zu der Tat bekannt. Präsident Erdogan kündigte eine entschlossene Reaktion an, die Türkei werde von ihrem Recht auf Selbstverteidigung Gebrauch machen. Bundeskanzlerin Merkel zeigte sich entsetzt über den Anschlag. Sie drückte den Angehörigen der Toten und den Verletzten ihr Mitgefühl aus.

In Syrien haben Helfer der Vereinten Nationen mehrere belagerte Städte erreicht. Wie die Hilfsorganisation Syrischer Roter Halbmond meldet, haben 35 Lastwagen mehr als 4.000 Essenpakete und etliche weitere Lebensmittel gebracht. Die Syrien-Kontaktgruppe hatte mit den Bürgerkriegsparteien die Versorgung der belagerten Ortschaften abgestimmt. Landesweit sind nach UN-Schätzungen derzeit fast 500.000 Menschen in Städten und Dörfern ohne ausreichend Nahrung und Strom eingeschlossen.

Venezuela hat erstmals seit 20 Jahren die Preise für Benzin massiv erhöht. Statt bisher weniger als einen Euro-Cent soll ein Liter Super künftig umgerechnet rund 85 Cent kosten, erklärte Venezuelas Präsident Maduro. Venezuela steht wegen der sinkenden Ölpreise stark unter Druck. Das Land verfügt über die größten Ölreserven der Welt und erwirtschaftet 96 Prozent seiner Devisen mit dem Verkauf von Erdöl und ist daher ganz besonders vom Ölpreisverfall betroffen.

Veteranen der südwestafrikanischen Armee und der Sondereinheit Koevoet protestieren mit einer Dauerversammlung in Katutura gegen die Diskriminierung durch die Regierung. Wie die Allgemeine Zeitung berichtet, haben sich dutzende Mitglieder des Namibian War Veteran Trust (Namvet) an der Kommando-Zentrale der Herero eingefunden. Am kommenden Mittwoch seien ein Marsch zum Parlament und die Übergabe einer Petition geplant. Sie fordern, ebenso wie die Ex-Kämpfer der Befreiungsarmee PLAN vom Ministerium für Veteranen eine Unterstützung von rund 200.000 Namibia Dollar pro Kopf zu erhalten.

Die Mutter einer Erstklässlerin der Deutschen Höheren Privatschule (DHPS) hat sich für die Diskriminierung eines schwarzen Jungen entschuldigt. Das berichtet der Namibian unter Berufung auf eine Presseerklärung des Deutschen Schulvereins. Sie gestehe ein, die Schule in Verruf gebracht zu haben, und bedaure ihr Verhalten. Laut Schulverein wird von der Mutter erwartet, auch die Familie des Jungen zu treffen und sich persönlich zu entschuldigen. Sie hatte ihrer Tochter vergangene Woche untersagt, den Jungen zu ihrer Geburtstagsfeier einzuladen, weil sie in ihrem Haus keine Schwarzen dulde.

Für Namibier, die ein Haus abzahlen, steigen die monatlichen Raten. Bank Windhoek kündigte gestern an, ihren Zinssatz für Hypotheken am Montag von 11,25 auf 11,5 Prozent anzuheben. Sie war damit die erste Geschäftsbank, die auf die Anhebung des Leitzinses durch die Bank of Namibia reagierte. Bank-Gouverneur Ipumbu Shiimi hatte gestern Vormittag mitgeteilt, dass der Leitzins um 0,25 Prozentpunkte auf 6,75 Prozent erhöht werde. Als Grund nannte er eine Angleichung des Satzes an das Niveau in Südafrika, um einen Kapitalabfluss zu vermeiden.

Geschrieben von: Redaktion

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