18. Juni 2016 – Nachrichten am Abend

In Belgien hat die Polizei 12 Terrorverdächtige festgenommen. Sie sollen einen neuen Anschlag geplant haben. Medienberichten zufolge in Brüssel – und zwar während eines EM-Spiels der belgischen Nationalelf. Im ganzen Land wurden bei dem Anti-Terroreinsatz Wohnungen durchsucht. Waffen oder Sprengstoff haben die Beamten aber nicht gefunden. Erst gestern Abend war gemeldet worden, dass ein weiterer mutmaßlicher Komplize der Attentäter von Brüssel festgenommen worden ist. Bei den Anschlägen Ende März wurden 32 Menschen getötet.

Bei seiner ersten Anhörung vor Gericht hat der mutmaßliche Mörder der britischen Politikerin Jo Cox auf Verräter geschimpft. Eigentlich sollte er nur seinen Namen nennen. Darauf erklärte der 52-Jährige, er heiße „Tod den Verrätern, Freiheit für Großbritannien.“ Ein politisches Motiv für die tödliche Attacke liegt damit nahe. Vor zwei Tagen war die pro-europäische Labour-Abgeordnete Cox in ihrem Heimatort angegriffen und so schwer verletzt, dass sie wenig später starb.

Ägypten Ex-Präsident Mursi ist erneut zu einer lebenslangen Haftstrafe verurteilt worden. Er wurde für schuldig befunden, eine illegale Organisation angeführt zu haben. In dem Prozess ging es um mutmaßliche Spionage für Katar, bei der Mursi und zehn weitere Angeklagte „Staatsgeheimnisse“ verraten haben sollen.  Gegen sechs der Spionage für schuldig befundenen Mitangeklagten wurde dagegen die Todesstrafe verhängt. Mursi wurde in drei anderen Prozessen bereits einmal zum Tode, einmal zu lebenslang und einmal zu 20 Jahren Haft verurteilt.

Russlands Präsident Putin hat den Ausschluss der russischen Leichtathleten von den Olympischen Spielen in Rio kritisiert. Er nannte die Kollektiv-Strafe unfair. Letzte Hoffnungen liegen jetzt beim Internationalen Olympischen Komitee, das am Dienstag endgültig über die Sperre entscheidet. Das IOC hatte die Sperre zuletzt allerdings begrüßt. Der deutsche Leichtathletikverband fordert unterdessen, alle russischen Sportler von den Olympischen Spielen auszuschließen. Wie es von der Verbandsspitze heißt, dürfte das Dopingproblem über den Leichtathletik-Bereich hinausgehen.

In Norditalien kann man jetzt praktisch übers Wasser laufen. Möglich macht das das neueste Werk des Verpackungskünstlers Christo. Der hat orangefarbene Pontons auf dem Iseo-See nahe Bergamo auslegen lassen und das auf einer Strecke von drei Kilometern. Bereits heute am ersten Tag lockte das Projekt tausende Besucher an. 15 Millionen Euro flossen in das Werk. Das Betreten der sogenannten Floatings Pears kostet nichts.

Nach sechs Monaten auf der Internationalen Raumstation ISS sind drei Raumfahrer wieder heil zur Erde zurückgekehrt. Unter ihnen auch der erste Brite auf der ISS. Er stellte dort einige Rekorde auf: Zum Beispiel bekam er einen Eintrag ins Guinness-Buch der Rekorde, weil er während des London Marathons auf einem Laufband in der Raumstation in gut dreieinhalb Stunden einen Marathon lief.