2015

19. August 2015 – Nachrichten am Mittag

todayAugust 19, 2015

Hintergrund
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Sambia steht vor einer Strom- und Wasserkrise. Der Kariba-Stausee sei leerer als je zuvor in den vergangenen 20 Jahren, wie lokale Medien berichten. Der größte von Menschenhand geschaffene Stausee der Erde ist das Rückgrat der sambischen Wirtschaft. Mehr als die Hälfe des Strombedarfs des Landes wird am Kariba-Staudamm generiert. Der Stausee sei nur noch zu 40 Prozent gefüllt, gegen 80 Prozent vor einem Jahr. Der sambische Stromversorger Zesco rief bereits die größten Bergbauunternehmen des Landes auf, ihren Strombedarf um mindestens 30 Prozent zu senken.

Die Nachregistrierungen von Wählern in Namibia waren erfolgreich. Laut Pressemitteilung der Wahlkommission haben sich fast 40.000 Menschen registrieren lassen. Zwischen dem 5. und 15. August fand landesweit eine Nachregistrierungskampagne statt. Die Wahlkommission war zunächst von höheren Zahlen ausgegangen. Scheinbar hätten sich jedoch die meisten wahlberechtigten Namibier bereits im Vorfeld der Präsidentschaftswahl und der Wahl der Nationalversammlung registriert. Eine Nachregistrierung ist noch bis Samstag möglich. Im November stehen die Regional- und Kommunalwahlen in Namibia an.

Bis zu 15 Prozent der Kinder in ländlichen Gebieten Namibias werden ohne ärztliche Versorgung zur Welt gebracht. Dies sagte der Vertreter der Welt-Gesundheitsorganisation WHO in Namibia, Monir Islam. Zum Auftakt der jährlichen Ärztekonferenz in Ongwediva stellte er Namibia jedoch generell ein gutes Zeugnis aus. So sei die medizinische Versorgung deutlich besser als in fast allen anderen Staaten Afrikas. Größtes Problem der ländlichen Bevölkerung sei der eingeschränkte öffentliche Transport zu nahegelegenen Kliniken und Krankenhäusern.

Der deutsche Justizminister Maas und der ehemalige Generalbundesanwalt Range müssen sich dem Justizausschuss stellen. Dies gaben Medien bekannt. Diese sollen wichtige Fragen zu den Ermittlungen gegen das Online-Nachrichtenportal Netzpolitik.org beantworten. Bundesinnenminister De Maizière und Verfassungsschutzspräsident Maaßen lassen sich bei der Sondersitzung vertreten. Vor allem ginge es bei den Fragen, die die Vorsitzende Renate Künast von den Grünen aufgestellt hat, um die Pressefreiheit und das nicht rechtzeitige Eingreifen des Justizministers. Generalbundesanwalt Range hatte Ermittlungen gegen Netzpolitik.org wegen Landesverrats eingeleitet. Das Online-Nachrichtenportal hatte geheime Dokumente veröffentlicht.

Im Jemen sind seit März mindestens 400 Kinder bei Kämpfen ums Leben gekommen. Laut dem Welt-Kinderhilfswerk UNICEF wurden ebenso viele Kinder als Soldaten von verschiedenen Milizen angeheuert. Vor fünf Monaten begann Saudi-Arabien, mit Luftangriffen die rechtmäßige Regierung des Landes zu unterstützen. Weite Teile des Jemen, darunter die Hauptstadt Sanaa, sind in der Hand der Huthi-Rebellen. Seit Beginn des Bürgerkrieges sollen mehrere tausend Menschen ums Leben gekommen sein.

Die islamistische Terrormiliz Islamischer Staat (IS) hat den Hauptarchäologen der historischen Stadt Palmyra in Syrien ermordet. Dies geht aus Foto- und Videoaufnahmen vor Ort hervor. Demnach wurde der 82-jährige nach seiner Ermordung öffentlich zur Schau gestellt. Er hatte mehr als 50 Jahre lang die Forschungen und Ausgrabungen in der Welt-Kulturerbe-Stadt geleitet. Palmyra wurde vor einigen Wochen vom IS eingenommen. Viele Experten rechnen damit, dass der IS, wie auch in anderen historischen Städten, viele Bauten zerstören will. Palmyra gilt als eine der wichtigsten und eindrucksvollsten historischen Stätten weltweit.

Die Vereinigten Staaten haben weitere Sanktionen gegen den Südsudan angekündigt. Sollte Präsident Kiir den ausgehandelten Friedensvertrag nicht binnen 15 Tagen unterschreiben, werden die USA die Vereinten Nationen anrufen. Kiir hatte trotz mündlicher Zusagen gestern die Unterschrift unter dem Vertrag mit einer Rebellengruppe verweigert. Die Rebellen werden von seinem ehemaligen Vizepräsidenten Machar geführt. Seit 2013 befindet sich der Südsudan im Bürgerkrieg. Zuvor kämpfte das Land jahrzehntelang um die Unabhängigkeit vom Sudan.

In Belgien demonstrieren seit dem Morgen tausende Bauern. Sie haben laut Medienberichten zahlreiche Autobahnen blockiert. Der Straßenverkehr zwischen Brüssel und Luxemburg sei weitgehend zum Erliegen gekommen. Der Flughafen von Lüttich musste wegen Besetzungen seinen Flugbetrieb einschränken. Die Landwirte demonstrieren gegen den Preisverfall bei Milch und Fleisch. Die Milchpreise in der Europäischen Union befinden sich seit Monaten im freien Fall. So erhalten die Landwirte nur noch wenige Cent pro Liter. Noch im September will die Europäische Union über die Problematik beraten.

Geschrieben von: Redaktion

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