2018

19. Juni 2018 – Nachrichten am Morgen

todayJuni 19, 2018

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Sieg für die Pressefreiheit: Der Geheimdienst NCIS ist mit seiner Klage gegen die Veröffentlichung eines Artikels über mutmaßliche Korruption in seinen Reihen gescheitert. Laut Allgemeiner Zeitung begründete das Obergericht sein Urteil gestern damit, dass die Recherche der Wochenzeitung Patriot über mögliche Korruption im öffentlichen Interesse und durch die Meinungs- und Pressefreiheit gedeckt sei. Die Unterlassungsklage des NCIS werfe dagegen die Frage auf, ob man unter dem Vorwand der Geheimhaltung und nationalen Sicherheit ein mutmaßlich strafbares Verhalten habe kaschieren wollen. Der Patriot war dem Verdacht nachgegangen, dass Immobilien des NCIS für private Zwecke genutzt werden. Es ging um zwei Farmen, die laut Patriot für 17 und 40 Millionen Namibia Dollar erworben wurden, sowie ein Anwesen in Windhoek-West, das 8,2 Millionen Dollar gekostet hat.

Der Vorstand des Pathologischen Instituts Namibias NIP hat seinen Geschäftsführer Augustinus Katiti suspendiert. Das habe Vorstandschefin Diina Shuuluka gestern mitgeteilt, berichtet der Namibian. In einer Sitzung am Freitag habe man beschlossen, ein Disziplinarverfahren gegen Katiti wegen Verfehlungen und Misswirtschaft einzuleiten. Laut Namibian hatte der NIP-Chef den Vorstand zuvor darüber informiert, dass die Regierung dem Institut rund 710 Millionen Namibia Dollar schulde. Gesundheitsminister Bernard Haufiku bestätigte einen Zahlungsrückstand, sprach jedoch zugleich von stark überzogenen Preisen, die das Dreifache von dem betragen würden, was das Lancet Labor in Südafrika berechne.

In Windhoek hat die Polizei vier Verdächtige festgenommen, die einen Reiseleiter und seine fünf Gäste ausgeraubt haben sollen. Laut Allgemeiner Zeitung ereignete sich der Überfall am Sonntagvormittag auf dem so genannten Lovers‘ Hill am Rand der Innenstadt. Der namibische Reiseleiter und drei deutsche sowie zwei Schweizer Touristen seien angegriffen und mit vorgehaltenem Messer zur Herausgabe von Gegenständen im Wert von mehr als 100.000 Namibia Dollar gezwungen worden – darunter drei Kameras und ein Fernglas. Der Reiseleiter wurde laut AZ am Kopf verletzt, sein Zustand sei stabil. Die Polizei konnte die Beute sicherstellen.

Die marode staatliche Straßenbau-Firma RCC bittet die Regierung um 80 Millionen Namibia Dollar, um eine Zwangsversteigerung ihres Hauptquartiers in Windhoek abzuwenden. Das meldet die Presseagentur NAMPA unter Berufung auf einen Brief des amtierenden RCC-Chefs Seth Herunga an den Minister für Öffentliche Arbeiten, John Mutorwa. Bank Windhoek habe der RCC eine Frist von 30 Tagen gesetzt, um den Überziehungskredit von 80,2 Millionen Dollar zurückzuzahlen. Bei Nichtzahlung werde das Grundstück im südlichen Industrieviertel mit dem Hauptsitz der RCC versteigert. Die Immobilie gehört dem Staat und hat Herunga zufolge ein Entwicklungspotential im Wert von zwei Milliarden Dollar. Das Ministerium hat laut Nampa eine Dringlichkeitssitzung angesetzt.

Seit Beginn der Protestwelle am Gaza-Streifen Ende März sind nach Angaben des Roten Kreuzes mehr als 13tausend Palästinenser verletzt worden. Das seien mehr als während des Krieges zwischen Israel und der radikalislamischen Hamas vor vier Jahren, heißt es von der Hilfsorganisation.

Getreu seinem Wahlkampf-Motto: „America First“ setzt US Präsident Trump im Handelsstreit weiter auf Konfrontation. Er kündigte jetzt weitere Importzölle auf chinesische Produkte an. Schon vergangene Woche hatten die USA Strafzölle gegen China verhängt. Peking kündigte daraufhin Gegenmaßnahmen an.

Geschrieben von: Redaktion

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