19. Oktober 2015 – Nachrichten am Abend

Der des Mordes an zwei jungen Frauen verdächtigte Lehrer aus Windhoek ist weiterhin im Krankenhaus. Deswegen konnte die geplante erste gerichtliche Anhörung am Vormittag nicht stattfinden. Dem 32-jährigen Lehrer der Augustineum-Oberschule wird ein Verhältnis mit dem 18-jährigen Opfer, einer Schülerin, nachgesagt. Sie und ihre 12 Jahre ältere Schwester waren in Khomasdal tot aufgefunden worden. Der Lehrer wurde wenig später, nach einem gescheiterten Selbstmordversuch, in ein Krankenhaus eingeliefert.

Tausende Flüchtlinge hängen in Regen und Kälte auf der sogenannten Balkan-Route fest. Grund: Slowenien hat seine Grenze zu Kroatien geschlossen. Wie es von der slowenischen Regierung hieß, werde man nur noch 2.500 Asylsuchende pro Tag aufnehmen, registrieren und dann nach Österreich weiterleiten. Zuletzt hatten etwa 2.000 Menschen an der Grenze ausgeharrt, weil sie von der slowenischen Polizei an der Einreise gehindert wurden. Nachdem Ungarn seine Grenze zu Kroatien vollständig abgeriegelt hat, war Slowenien, das zwischen Österreich und Kroatien liegt, zum neuen Transitland für die Flüchtlinge geworden.

Der auf den Philippinen wütende Taifun hat schon mindestens 16 Menschen das Leben gekostet, darunter auch Passagiere einer Fähre, die vor einer der Inseln gekentert war. Nach Angaben der Behörden stehen dutzende Dörfer unter Wasser, mehr als 60.000 Menschen flohen aus ihren Häusern. Der Taifun war gestern mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 210 Stundenkilometern nordöstlich der Hauptstadt Manila auf Land getroffen.

Die EU und die USA haben die elfte Verhandlungsrunde über das umstrittene Freihandelsabkommen TTIP begonnen. Die Unterhändler kamen heute in Miami im US-Bundesstaat Florida zusammen. Unter anderem geht es um die Absenkung von Zöllen und den Zugang für europäische Unternehmen zu öffentlichen Aufträgen in den Vereinigten Staaten. Kritiker befürchten, dass durch das Abkommen Sozial-, Umwelt- und Verbraucherstandards sinken werden.

Als Konsequenz aus dem Abgas-Skandal bei VW verlangen führende Umweltverbände, den Schadstoffausstoß von Fahrzeugen realistischer zu testen. In einem offenen Brief von BUND, Greenpeace, Nabu, Deutscher Umwelthilfe und dem Verkehrsclub Deutschland heißt es, es müsse sichergestellt werden, dass Autos die vorgegebenen Grenzwerte auch auf der Straße einhalten.

Die Hamburger Justiz befasst sich mit Hetzeinträgen auf Facebook. Weil Hasskommentare nicht oder nur sehr zögerlich aus dem sozialen Netzwerk gelöscht werden, hat ein Anwalt drei deutsche Facebook-Manager wegen Beihilfe zur Volksverhetzung angezeigt. Die Staatsanwaltschaft Hamburg und die Polizei haben Ermittlungen aufgenommen. Die Vorwürfe sollen zunächst geprüft werden, sagte eine Sprecherin. Facebook steht schon länger in der Kritik, nicht oder nur sehr spät auf Hetze und Gewaltaufrufe zu reagieren.

Air Namibia hat seine alljährlichen Auszeichnungen für die Reisebranche vergeben. Zwei Unternehmen erhielten die Platin-Auszeichnung mit einem Jahresbuchungsvolumen bei der staatlichen Fluggesellschaft von mehr als 18 Millionen Namibia Dollar. Der Gesamtgewinner war Trip Travel aus Windhoek.