20. Januar 2017 – Nachrichten am Morgen

Namibia und Deutschland sollten ihre Gespräche über die Ereignisse während der Kolonialzeit ungeachtet der Sammelklage von Herero und Nama in den USA fortsetzen. Dazu habe der Rat der Herero, Mbanderu und Nama für Dialog ONCD gestern auf einer Pressekonferenz aufgerufen, meldet die Nachrichtenagentur NAMPA. Zugleich betonte der ONCD, nicht an der Klage beteiligt und von den Klageführern auch nicht im Vorwege gefragt worden zu sein. Herero-Ober-Chief Vekuii Rukoro und Nama-Kaptein David Frederick hatten die Klage gegen Deutschland auf Entschädigung für den Völkermord 1904 bis 1908 im Namen aller Herero und Nama eingereicht.

Die Initiative Affirmative Repositioning AR kündigt ihre Vereinbarung mit Präsident Hage Geingob zur Erschließung günstiger Grundstücke auf. In einer Pressemitteilung von gestern warf AR-Gründer Job Amupanda Geingob vor, dass bisher kaum etwas erreicht worden sei. 2017 sei für AR ein Jahr der Aktion. Dabei bleibe auch die Besetzung von Grundstücken eine Option. Zugleich fordert die AR bis zum 19. Februar die Einsetzung von Mietpreis-Kontroll-Räten. Laut Namibian wusste man im Büro des Präsidenten nichts von dem Schritt der AR. – Die Initiative hatte im Juli 2015 mit Geingob vereinbart, dass in Städten Namibias 200.000 günstige Grundstücke bereitgestellt werden.

Nach einem Lawinenabgang in den italienischen Abruzzen schwindet die Hoffnung, noch Überlebende zu finden. Die Schneemassen haben ein Hotel verschüttet, vier Leichen wurden bereits geborgen, mehr als 20 Menschen werden noch vermisst. Der Einsatzort liegt in der italienischen Erdbebenregion, wo weiter mehrere 10 tausende Menschen von der Stromversorgung abgeschnitten sind. 

In New York haben tausende Menschen gegen den künftigen US-Präsidenten Trump demonstriert. Am Central Park versammelten sich auch Politiker und Schauspieler. So war New Yorks Bürgermeister de Blasio bei der Demo dabei, aber auch Schauspieler Robert de Niro. Auf Transparenten war zu lesen „Trump täglich bekämpfen“ oder „Liebe triumphiert über Hass“.

Autofahrer in Windhoek sollten Wertsachen nicht sichtbar im Wagen transportieren und die Türen während der Fahrt verriegeln. Dazu habe die City Police gestern aufgerufen, meldet die Presseagentur NAMPA. Anlass war ein dreister Diebstahl gestern Vormittag an der Kreuzung der Straßen Mandume Ndemufayo und Toivo ya Toivo im südlichen Industriegebiet. Laut Stadtpolizei hatten zwei Männer einen Fahrer auf einen platten Reifen hingewiesen. Als dieser ausstieg, um nachzusehen, habe einer der Männer die Beifahrer-Tür geöffnet und eine Tasche mit 120.000 Namibia Dollar und 3000 Euro befunden hätten. Die Männer flohen per Auto. Einer der Verdächtigen konnte durch Aufnahmen der Überwachungskamera bereits identifiziert werden.

Die Flaute auf dem Automarkt Namibias ist auch auf die neuen Vorschriften zur Kreditfinanzierung zurückzuführen. Das berichtet die Allgemeine Zeitung unter Berufung auf Autohändler und die Finanzfirma IJG Securities. Bei Metje & Ziegler sei der Verkauf von Neuwagen in der zweiten Hälfte vergangenen Jahres um 22 Prozent gesunken. IJG zufolge wurden im Dezember fast 33 Prozent weniger Neuwagen verkauft als im Dezember 2015. Die Firma Indongo Toyota gab an, dass oft Kreditanträge abgelehnt wurden. Seit August ist per Gesetz eine Anzahlung von 10 Prozent vorgeschrieben. Auch muss der Kredit innerhalb von maximal 54 Monaten zurückgezahlt werden.