20. Oktober 2015 – Nachrichten am Morgen

Namibia erhält dieses und nächstes Jahr von Deutschland 71,9 Millionen Euro an Zuschüssen für Entwicklungsprojekte. Das ist umgerechnet mehr als eine Milliarde Namibia Dollar. Wie die deutsche Botschaft mitteilte wird der Schwerpunkt von der Förderung der Bodenreform auf die städtische Entwicklung verlagert. Außerdem sollen die Umsetzung des Masterplans für das Logistik-Netzwerk Namibias und der Ausbau der Universitäts-Abteilung in Katima Mulilo mit Schwerpunkt Wildhege unterstützt werden. In den vergangenen beiden Jahren lag das gesamte Fördervolumen noch bei rund 140 Millionen Euro. Weil Namibia jedoch Kredite aus finanzieller Vorsicht nicht aufgenommen hat, wurden diese offenbar auch nicht wieder angeboten.

In Namibia ist die Anzahl an Waisenkindern gestiegen. Dies berichtet der Namibian unter Berufung auf den Bericht der Statistik-Agentur (NSA) zur Gesellschaft des Landes. Demnach waren 2014 knapp 153.800 Kinder als Waisen registriert. Drei Jahre zuvor seien es noch 150.600 gewesen. Die meisten elternlosen Kinder gebe es in den nördlichen Landesteilen. Laut Bericht kostet dies den Staat jeden Monat fast 38,5 Millionen Namibia Dollar. Jedes Kind erhält 250 Dollar im Monat.

Die Regierung Namibias muss bei den Staatsbetrieben Air Namibia und TransNamib dringend aufräumen. Das habe die Transport-Arbeiter-Gewerkschaft NATAU gefordert, meldet die Presseagentur Nampa. Demnach sprach Generalsekretär John Kwedhi in beiden Fällen von einem „Saustall, der ausgemistet werden müsse“. Die Staatsbetriebe würden doppelte Gehälter für suspendierte Geschäftsführer und Manager bezahlen. Zudem zögerten sie Verhandlungen über höhere Gehälter und bessere Arbeitsbedingungen seit Monaten hinaus. NATAU kündigte für heute eine Demonstration an.

In Dresden haben am Jahrestag von PEGIDA über 30.000 Menschen demonstriert. Schätzungen zufolge waren ebenso viele Anhänger des fremdenfeindlichen Bündnisses auf der Straße wie Gegner. Es gab kleinere Auseinandersetzungen, ein Mann wurde auf dem Weg zur PEGIDA-Kundgebung schwer verletzt. PEGIDA-Gründer Bachmann griff Bundespolitiker scharf an. Kanzlerin Merkel sei eine Diktatorin. Er wolle Innenminister de Maiziere wegen dessen Äußerung, die PEGIDA-Organisatoren seien harte Rechtextremisten, anzeigen.

Nach der Messerattacke auf die künftige Kölner Rathauschefin Henriette Reker wird auch der Leipziger Oberbürgermeister Burkhard Jung bedroht. Unbekannte hatten einen Container mit den Botschaften „Jung wir kriegen Dich“ und „No Asyl“ nebst einem Galgen beschmiert. Der 57-jährige setzt sich für eine offene Diskussion ein, wie die Unterbringung und Integration der Flüchtlinge gelingen kann.

Im Tarifstreit zwischen Lufthansa und den Flugbegleitern ist weiter kein Durchbruch in Sicht. Die Gewerkschaft UFO hat ein Angebot der Airline abgelehnt. Es werde keine weiteren Verhandlungen geben, sagte Ufo-Chef Baublies. Wichtige Punkte wie der Kündigungsschutz seien nicht berücksichtigt worden. Beim Thema Versorgung bleibe der Konzern sogar hinter dem letzten Entwurf zurück. Der Vorschlag der Lufthansa sieht eine einmalige Zahlung sowie ein Gehaltsplus von 1,7 Prozent verteilt über zwei Jahre vor.

In Namibia ist die Milchproduktion in den vergangenen Monaten um neun Prozent gedrosselt worden. Wie die Allgemeine Zeitung berichtet sank das Volumen von insgesamt 2,19 Millionen Litern Milch im Juli auf knapp unter zwei Millionen Liter im September. Grund seien das Überangebot und der damit verbundene Preisverfall. Der Molkereibetrieb Namibia Dairies habe in seinem Betrieb bei Mariental seit Juli 280 Kühe gekeult, um die Produktion zu drosseln. Den Milchfarmern macht vor allem die Konkurrenz aus Südafrika zu schaffen. In Namibia sind die Kosten für Futter höher als im Nachbarland. Außerdem sind produktionssteigernde Hormone hierzulande verboten.