2020

21. Juli 2020 – Nachrichten am Morgen

todayJuli 21, 2020

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Das isländische Fischereiunternehmen Samherji hat Gelder in großem Stile aus Namibia transferiert um so Steuern zu sparen. Dies geht aus neuesten Ermittlungsakten zum internationalen „Fishrot“-Skandal hervor, wie der Namibian berichtet. Die Informationen seien von dem Whistleblower Johannes Stefansson der Anti-Korruptionskommission ACC übergeben worden. So seien mindestens 93 Millionen Namibia Dollar an Tochterunternehmen in Steueroasen wie Zypern und Mauritius geflossen. – Samherji wird verdächtigt hochrangigen namibischen Politikern, darunter zwei inhaftierten Ex-Ministern, Bestechungsgelder gezahlt zu haben um Fischfangrechte zu erhalten.

Der ehemalige Windhoeker Magistrat Jaco Kennedy bleibt in Untersuchungshaft. Das Obergericht in Windhoek lehnte seinen Kautionsantrag ab. Es gäbe keinen ersichtlichen Grund den wegen zweifacher Vergewaltigung verdächtigten 32-Jährigen freizulassen. Es gehe um schwere Verbrechen, betonte die Vorsitzende Richterin. Einer der Vergewaltigungen soll zudem während einer Kautionszeit stattgefunden haben. Der mutmaßliche Täter befindet sich seit dreieinhalb Jahren in Untersuchungshaft. Neben den Vergewaltigungen wird Kennedy auch versuchter Mord, Menschenraub und Justizbehinderung vorgeworfen. Mit ihm verhaftet wurde sein 33-jähriger Cousin Raymond Cloete.

Die Nutzung von Handschellen bei Gefangenen widerspricht der namibischen Verfassung. Dies stellte Oberrichter Collin Parkers laut der Allgemeinen Zeitung in einem Grundsatzurteil klar. Es sei dabei unerheblich warum und wo die mechanische Fesselung stattfinde. Gründe wie eine mögliche Fluchtgefahr dürften die „unmenschliche“ und „entwürdigende“ Maßnahmen nicht rechtfertigen. Entsprechende Paragrafen im Gesetz für den Justizvollzug seien folglich null und nichtig, betonte Parker. – Geklagt hatte unter anderem der wegen Mordes an dem Deutschnamibier André Heckmair verdächtige US-Amerikaner Kevan Townsend.

In Afrika gab gibt es insgesamt bisher mehr als 720.000 nachgewiesene Fälle des Coronavirus. Südafrika führt die Liste mit etwa 50 Prozent aller Fälle an. Es folgen Ägypten mit 87.000, Nigeria mit 37.000, Ghana mit 27.000 und Algerien mit 23.000 Fällen. Mehr als die Hälfte der Corona-positiven Personen ist mittlerweile wieder geheilt. 15.000 Menschen sind bisher an oder mit COVID19 auf dem Kontinent gestorben. Bei der Infektionsrate pro 100.000 Einwohner liegt Südafrika mit 627 Fällen ebenfalls in Front. Im südlichen Afrika folgen die Seychellen mit 108 und Namibia mit 48.

Geschrieben von: Redaktion

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