22. März 2019 – Nachrichten am Morgen

Die Erindi Game Ranch steht offenbar kurz vor dem Verkauf an einen Ausländer. Das teilte die Bewegung Affirmative Respositioning in einem offenen Brief mit, der an Bodenreform-Minister Untoni Nujoma und Erindi-Eigentümer Paul Joubert adressiert ist und an die Medien geschickt wurde. AR-Gründer Job Amupanda prangert darin an, dass die Regierung bereits im Jahr 1999 einen Waiver erteilt und danach die erforderlichen Schritte unterlassen habe, den Verkauf an einen Ausländer zu untersagen. Aus angehängten Dokumenten geht hervor, dass die Regierung bis Ende dieses Monats Zeit hat, mit Joubert eine außergerichtliche Einigung zu erreichen. Amupanda fordert als Bedingung dieser Einigung, dass Joubert oder sein Käufer Millionengelder für die Entwicklung von Grundstücken in Windhoek und für den Kauf einer Farm nahe der Stadt zur Entwicklung eines Townships für die Jugend bereitstellen. – Das Ministerium für Bodenreform hatte 2016 für die 65.000 Hektar große Farm 265 Millionen Namibia Dollar angeboten. Joubert verlangt 1,9 Milliarden Dollar und hat offenbar einen ausländischen Käufer.

Präsident Hage Geingob hat in scharfer Weise Kritiker verurteilt, die zur gestrigen Feier des Tages der Unabhängigkeit keinen Grund zur Freude erkennen konnten. Wer die in den 29 Jahren der Unabhängigkeit gemachten Fortschritte verkennt, solle das Haus Namibia verlassen, sagte Geingob laut Allgemeiner Zeitung gestern während der Feierlichkeiten im Independence Stadion in Windhoek. Zugleich verwies er auf Statistiken, denen zufolge allein zwischen 1994 und 2010 rund 400.000 Namibia den Schritt aus der Armut geschafft hätten. Auch habe die Regierung mit der Einführung einer staatlichen Pension und Sozialversicherung sowie der Förderung von Waisen und Behinderten die Armut deutlich reduziert. Laut Namibian war das Independence Stadion nur halb gefüllt.

Das Namibia Institute of Mining and Technology NIMT steht möglicherweise kurz vor der Schließung. Laut Allgemeiner Zeitung haben 27 führende Mitarbeiter dem NIMT-Kuratorium unter Vorsitz von Gabi Schneider ihr Misstrauen ausgesprochen. Das Schreiben, das Anfang vergangener Woche dem Kuratorium und dem zuständigen Ministerium übergeben wurde, sei auch von Direktor Eckhart Mueller unterzeichnet worden. Darin wird kritisiert, dass das Kuratorium eine von oben verordnete Senkung der Mittel für Gehälter von 8,75 auf 3,4 Millionen Namibia Dollar hinnehme. Auch sei NIMT nach einem Termin von Schneider im Büro der Premierministerin eine Beschäftigungspolitik aufgezwungen worden, die gegen das Arbeitsgesetz verstoße. Die Unterzeichner drohen laut AZ mit der Schließung des Instituts, falls es bis kommenden Freitag keine positive Reaktion auf ihr Schreiben gibt. Betroffen wären rund 3.700 Studenten.

An der vor kurzem instand gesetzten Eisenbahnstrecke südlich von Otavi haben Diebe Tausende eiserner Klammern gestohlen. Das habe Projektmanager Leon Steyn vom Unternehmen D & M Rail mitgeteilt, meldet die Presseagentur NAMPA. Man habe rund 4.000 so genannter E-Clips und Fishplates im Werte von 150.000 Namibia Dollar ersetzen müssen. Ohne diese Klammern seien die Gleise lose, so dass es leicht zu Entgleisungen kommen könne. Steyn rief Schrotthändler auf, sofort die Polizei zu benachrichtigen, wenn ihnen diese Teile angeboten werden sollten.