22. Oktober 2015 – Nachrichten am Mittag

Die ersten 20 hochrangigen Staatsangestellten in Namibia haben ihre Leistungsvereinbarungen unterzeichnet. Wie Staatspräsident Hage Geingob mitteilte, habe auch Premierministerin Saara Kuugongelwa-Amadhila eine Vereinbarung unterschrieben. Die Leistungsvereinbarungen setzen individuelle und ministeriale Ziele fest. Durch die Übernahme von Verantwortung soll die Leistung in Namibias öffentlicher Verwaltung verbessert werden. Zudem rief Geingob alle Minister auf, noch enger mit ihren Vizeministern und Staatsekretären zusammenzuarbeiten.

Der Skandal um manipulierte Dieselmotoren bei Volkswagen weitet sich möglicherweise aus. Der Wolfsburger Konzern hat eingeräumt, dass auch ältere Modelle betroffen sein könnten, von denen bisher nicht die Rede war. Im Moment laufen Untersuchungen, ob die Schummelsoftware auch in Autos ab Baujahr 2012, die die Euro-5-Norm erfüllen sollten, zum Einsatz kam. Ist dies der Fall, müsste das Kraftfahrt-Bundesamt die Rückrufaktion deutlich ausweiten. Bisher sind in Deutschland 2,4 Millionen Autos betroffen.

In Stuttgart läuft der Prozess um die gescheiterte Übernahmeschlacht bei Volkswagen. Ex-Porsche-Chef Wiedeking und sein früherer Finanzvorstand Härter müssen sich wegen Marktmanipulation verantworten. Die beiden sollen Anleger nicht ausreichend über die Einstiegspläne des Sportwagenbauers beim Wolfsburger Konzern informiert haben. Ziel war laut Anklage, die VW-Aktie in die Höhe zu treiben. Am Ende musste Porsche sein operatives Geschäft an VW verkaufen.

Im Südwesten Schwedens hat ein mit einem Schwert bewaffneter und maskierter Mann eine Schule überfallen und fünf Menschen niedergestochen. Die Polizei setzte den Angreifer außer Gefecht. Er soll sich Berichten zufolge im Krankenhaus befinden. Die Schule liegt in Trollhättan, der früheren Heimat des Autobauers Saab.

Zehn Tage vor der türkischen Parlamentswahl haben die Sicherheitsbehörden offenbar Hinweise auf geplante Anschläge auf die Kurdenpartei HDP bekommen. Besonders gefährdet sei Parteichef Demirtas, meldet eine Zeitung unter Berufung auf eine Warnung der zentralen Polizeibehörde. Das HDP-Hauptquartier soll von Verdächtigen ausgekundschaftet worden sein. Auch Wahlveranstaltungen anderer Parteien könnten das Ziel von Attacken werden. Vor knapp zwei Wochen waren bei einem Doppel-Selbstmordanschlag in Ankara über 100 Menschen getötet worden, darunter viele HDP-Anhänger.

Karstadt verzeichnet erstmals seit Jahren keine Verluste. Die FAZ zitiert aus einem Bericht, wonach die Warenhauskette das abgelaufene Geschäftsjahr sogar mit einem zweistelligen Millionenbetrag im Plus beendet hat. Karstadt-Chef Fanderl sprach von einer Riesenleistung und kündigte an, den bundesweit 13.000 Mitarbeitern in diesem Jahr Weihnachtsgeld zu zahlen. Fanderl betonte, die Sanierung laufe noch, weitere Stellenstreichungen seien aber nicht geplant.

Namibias Gründungspräsident Sam Nujoma hat die höchste Auszeichnung der Afrikanischen Union erhalten. Außer ihm wurde auch Maria Netho, die Frau des Gründungspräsidenten von Angola, mit dem „Orden der Söhne und Töchter Afrikas“ ausgezeichnet. Beide konnten die Auszeichnung jedoch nicht persönlich in Windhoek in Empfang nehmen. Nujomas Sohn und Minister für Landreform Utoni Nujoma sowie der angolanische Botschafter in Namibia nahmen die Ehrungen stellvertretend entgegen. Beide Ordensträger seien herausragende Persönlichkeiten im Kampf für die Entkolonialisierung Afrikas gewesen.