24. Oktober 2016 – Nachrichten am Morgen

Ober-Chief Vekuii Rukoro will auch die deutschstämmige Gemeinschaft in Namibia in den Dialog über den Völkermord einbeziehen. Das habe Rukoro vor kurzem in seiner Rede auf dem transnationalen Kongress der Herero und Nama in Berlin deutlich gemacht, meldet die Presseagentur NAMPA. Die Regierung müsse die Deutschstämmigen auffordern, mit Herero und Nama im Geiste der Versöhnung nach Wegen eines Ausgleichs für erlittenes Unrecht zu suchen. Außerdem forderte Rukoro erneut eine direkte Beteiligung am Dialog der Regierungen Namibias und Deutschlands über die Kolonialzeit. An dem Kongress nahmen laut NAMPA über 500 Herero und Nama teil.

Ex-SWAPO-Jugendliga-Führer Elijah Ngurare fordert seinen Posten zurück. Das geht laut Namibian aus einem Brief an den amtierenden SWAPO-Präsidenten Hage Geingob und Führungsgremien der Partei von Anfang Oktober hervor. Er habe darin angekündigt, sein verfassungsgemäßes Mandat ab 1. November wieder aufzunehmen. SWAPO -Generalsekretär Nangolo Mbumba bestätigte den Empfang des Briefes am Wochenende gegenüber dem Namibian. – Im Juni hatte Mbumba erklärt, Ngurare sowie die Land-Aktivisten Job Amupanda, George Kambala und Dimbulukeni Nauyoma dürften in der Jugendliga keine Führungspositionen mehr einnehmen, weil sie mit ihren Aktionen das Land destabilisieren würden. Die vier Rebellen waren kurz zuvor wieder in die Partei aufgenommen worden, nachdem sie erfolgreich gegen ihren Ausschluss geklagt hatten.

Das Flüchtlingslager im nordfranzösischen Calais soll heute geräumt werden. Die Regierung plant, die Bewohner auf andere Unterkünfte zu verteilen. Die Flüchtlinge lehnen das ab: Ihr Ziel ist Großbritannien. Aus Protest gegen die Räumung zündeten einige Toiletten an und warfen Steine auf Polizisten. Die setzten Tränengas ein. In dem als Dschungel bekannten Camp legen Schätzungen zufolge bis zu 8000 Menschen.

Die Fischindustrie Namibias will wissen, auf welcher Grundlage das Umweltministerium den Abbau von Phosphat am Meeresboden erlaubt hat. Wie der Namibian berichtet, hat der Dachverband der Fischereibetriebe CNFA am Freitag per Anwalt ein Schreiben an Umwelt-Kommissar Teofilus Nghitilageschickt. Darin frage sie, wann Nghitila von der Firma Namibian Marine Phosphate NMP die erforderlichen Umweltreports erhalten und ob er vor seiner Entscheidung alle Betroffenen gehört habe. Nghitila hatte NMP eine Freigabe für drei Jahre erteilt, 120 Kilometer südwestlich von Walvis Bay rund 1,8 Milliarden Tonnen phosphathaltigen Sandes abzubauen. Die CNFA sieht darin eine Gefahr für die Fischbestände.

Bei Lüderitz soll bereits in wenigen Monaten Strom aus Wind gewonnen werden. Das kündigte die Firma InnoSun laut Presseagentur NAMPA an. Fünf bis sieben Kilometer östlich der Hafenstadt würden drei Windturbinen errichtet, mit 80 Meter hohen Türmen und 43 Meter langen Rotorblättern. Demnach handelt es sich um ein Gemeinschafts-Projekt von InnoSun und der Stadt Lüderitz. Die drei Turbinen sollen fünf Megawatt Strom liefern. InnoSun hat Nampa zufolge auch die Solaranlage Osona bei Okahandja errichtet, die seit Ende August ebenfalls fünf Megawatt Strom produziert.