28. August 2018 – Nachrichten am Morgen

Präsident Hage Geingob sieht in der Diskussion über die angebliche Folterung von Dissidenten der SWAPO eine Gefahr für Frieden und Stabilität des Landes. Die Bürger Namibias sollten sich nicht auf die Vergangenheit konzentrieren, sondern ihren Blick nach vorn richten, sagte Geingob laut Allgemeiner Zeitung am Sonntag auf der offiziellen Feier zum Helden-Gedenktag in Nkurenkuru. Zugleich warnte er Politiker davor, sensible Themen wie die Landfrage oder den Völkermord während der Kolonialzeit zu ihrem eigenen Vorteil zu instrumentalisieren. Seine Regierung arbeite mit Hochdruck daran, diese Probleme zu lösen. Laut Namibian rief Geingob alle Bürger auf, sich die Hände zu reichen und die gesteckten Ziele in der Entwicklung gemeinsam zu erreichen.

Die Liquidatoren der SME-Bank haben einen Teil der in Südafrika verschwundenen Millionensummen aufgespürt. Laut Namibian gelang es den beiden Beauftragten David Bruni und Ian McLaren vergangene Woche, vom Obergericht in Johannesburg eine Verfügung zum Einfrieren von vier Bankkonten zu erhalten. Auf den Konten befänden sich insgesamt rund 43,8 Millionen Rand der SME Bank. Insgesamt waren vor zwei Jahren bei dubiosen Anlagen in Südafrika rund 200 Millionen Namibia Dollar verschwunden.

Kulturministerin Katrina Hanse-Hirmarwa ist mit einer großen Delegation nach Deutschland gereist, um Schädel von Herero und Nama nach Namibia zurückzuführen. Wie die Allgemeine Zeitung berichtet, besteht die Delegation aus 74 Personen. Für elf Mitglieder zahle die Regierung, die übrigen würden auf eigene Kosten oder mit Zuschüssen von dritter Seite reisen. Laut Frankfurter Allgemeiner Zeitung ist auch Herero-Ober-Chief Vekuii Rukoro dabei. Die feierliche Übergabe der 27 Schädel, die während des Kolonialkrieges zu fragwürdigen Forschungszwecken nach Deutschland gebracht worden waren, findet im Rahmen eines dreitägigen Programmes von gestern bis morgen statt. Am Donnerstag gibt es im Parlamentsgarten in Windhoek eine Gedenkfeier. Es ist die dritte Rückführungsaktion.

Hunderte Menschen im Norden Namibias, die an grauem Star gelitten haben, können wiedersehen. Laut Presseagentur NAMPA haben Augenärztin Helena Ndume und ein Team ausländischer Spezialisten vergangene Woche am Onandjokwe Hospital in der Region Oshikoto kostenlos 377 Patienten operiert. Im kommenden Monat ist eine ähnliche Aktion in der Nachbarregion Ohangwena geplant. Ndume war im Juli 2015 für ihre Verdienste mit dem Nelson-Mandela-Preis der Vereinten Nationen ausgezeichnet worden.

Nach der Einigung der USA und Mexikos auf eine Neufassung des Freihandelsabkommens NAFTA pocht Mexiko auf einen Drei-Länder-Deal mit Kanada. Die Gespräche mit Kanada sollen bereits heute in Washington starten. NAFTA ist einer der weltweit umfangreichsten Handelsverträge und seit 1994 in Kraft. Das Abkommen besiegelt den nahezu uneingeschränkten Zugang zu Gütern und Dienstleistungen in den USA, Kanada und Mexiko.

Nach scharfer Kritik hat US-Präsident Trump nun doch den verstorbenen Senator John McCain offiziell gewürdigt – und Halbmastbeflaggung an den Regierungsgebäuden angeordnet. Zuvor hatte Trump sein Beileid lediglich per Twitter übermittelt. Unterdessen ist ein Abschiedsbrief McCains veröffentlicht worden – darin grenzt er sich nochmal von Trump ab und beklagt eine Spaltung im Land. Die USA würden schwächer, „wenn wir uns hinter Mauern verstecken anstatt sie niederzureißen“.