28. November 2019 – Nachrichten am Mittag

Die Auszählung der Stimmen der Parlaments- und Präsidentschaftswahl ist weiterhin in vollem Gange. Bis Redaktionsschluss am Mittag wurden laut unterschiedlicher Quellen bis zu 60.000 Stimmen ausgezählt. Beim Kampf um die Sitze in der Nationalversammlung kommt die SWAPO derzeit auf etwa 46 Prozent. An zweiter Stelle liegt mit 20 Prozent die PDM, gefolgt von der LPM mit 15 Prozent. Bei der Präsidentschaftswahl sieht es derzeit nach einem Zweikampf zwischen Amtsinhaber Hage Geingob und dem unabhängigen Kandidaten Panduleni Itula aus. Geingob kommt auf 46 Prozent, Itula auf 27. Danach folgen Swartbooi und Venaani mit jeweils etwa 9 Prozent.

Die Wahlkommission hat bisher die vorläufigen amtlichen Endergebnisse aus drei der 121 Wahlkreise veröffentlicht. Im Wahlkreis Dâures in der Region Erongo erhielt die SWAPO knapp 40 Prozent der Stimmen. Dies ist nahezu eine Halbierung gegenüber dem Ergebnis 2014. Im Wahlkreis Keetmanshoop-Stadt ist das Landless People’s Movement mit fast 43 Prozent am stärksten. Die SWAPO verlor auch hier fast die Hälfte ihrer Stimmen. In Rehoboth West sackte die SWAPO von mehr als 76 Prozent vor fünf Jahren auf knapp 23,5 Prozent ab. Hier wird das Popular Democratic Movement mit fast 49 Prozent als stärkste Partei angegeben.

Einige Wahllokale waren bei den gestrigen Parlaments- und Präsidentschaftswahlen deutlich länger als geplant geöffnet. Dies berichten Wähler aus verschiedenen Landesteilen. Die Wahlkommission ECN hatte am Abend zugesagt, dass jeder der zur offiziellen Schließung der Lokale um 21 Uhr ansteht auch seine Stimme abgeben dürfe. Teilweise, vor allem auch im Windhoeker Raum, standen um 22 Uhr noch hunderte Personen vor einzelnen Wahllokalen an. Die letzten sollen weit nach Mitternacht geschlossen haben. Technische und administrative Probleme hatten über den Wahltag hinweg zu Verzögerungen bei der Stimmenabgabe geführt.