2020

3. November 2020 – Nachrichten am Morgen

todayNovember 3, 2020

Hintergrund
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Trotz zunehmender Forderungen im Vorfeld der anstehenden Wahlen will die regierende SWAPO zwei der mutmaßlichen Köpfe im internationalen „Fishrot“-Skandal, die ehemaligen Minister Sacky Shangala und Bernard Esau, nicht aus der Partei ausschließen. Dies berichtet der Namibian unter Berufung auf SWAPO-Sprecherin Hilma Nicanor. Für die Beiden gelte wie für jeden die Unschuldsvermutung. Die Situation könne sich aber ändern, sollten die Esau und Shangala von einem ordentlichen Gericht verurteilt werden. Beide sind weiterhin Mitglieder des Politbüros und Zentralkomitees der Partei. Das Verhalten der Partei bedeute keineswegs, dass Korruption geduldet werde, betonte Nicanor.

Mit mehrstündiger Verspätung wurden am gestrigen Abend 24 neue Coronafälle in Namibia bestätigt. Davon stammen 14 in Oshakati aus staatlichen Institutionen. Da 163 weitere Personen als geheilt gelten, sinkt die aktive Fallzahl im Land deutlich auf 1678. Die 7-Tages-Inzidenz bleibt mit 13 auf niedrigem Niveau. Gegenüber drei Personen am Vortag sind nun erneut fünf in kritischem bzw. ernsthaftem Zustand. Laut Definition des Gesundheitsministeriums sind diese Personen auf der Intensivstation und sind teilweise an Beatmungsmaschinen angeschlossen.

Windhoeks Bürgermeisterin Fransina Kahungu hat das Bündnis Affirmative Repositioning AR aufgerufen sich mit seinen Anschuldigungen an die Anti-Korruptionskommission ACC zu wenden. Solange nur irgendwelche Beschwerdeschreiben verschickt würden, gäbe es wohl keine Beweise des AR gegen die Stadtverwaltung, so Kahungu. Es sei deshalb an der Zeit, dass das AR mit Beweisen an die ACC herantrete, so dass diese als unabhängige Stelle Ermittlungen einleiten kann. – AR-Führer Job Amupanda warf den höchsten in der Stadtverwaltung vor, sich Aufträge gegenseitig zuzuschanzen und Familienmitglieder zu bevorzugen.

Noch in diesem Monat könnte Ex-Fischereiminister Bernard Esau auf Kaution freigelassen werden. Sein Einspruch gegen die Ablehnung eines Kautionsantrages wird am 20. November am Obergericht in Windhoek verhandelt. Esau sitzt als einer der „Fishrot-Six“ seit November 2019 in Untersuchungshaft. Ihm wird Korruption und Amtsmissbrauch in Höhe von mindestens 150 Millionen Namibia Dollar zur Last gelegt. Er soll in einem weit verzweigten internationalen Korruptionsnetz namibische Fischfangrechte nach Island verkauft haben. Ihm und einem weiteren Mitverdächtigen, dessen Einspruch bereits abgelehnt wurde, wurde im Juli Kaution verweigert.

Geschrieben von: Redaktion

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