3. Oktober 2015 – Nachrichten am Mittag

Die prorussischen Separatisten in der Ostukraine haben offenbar mit dem Rückzug begonnen. Wie die Rebellen mitteilten, hätten sich bewaffnete Kräfte in der Region Lugansk in Bewegung gesetzt. Nach ihren Beratungen zum Ukraine-Konflikt hatten Bundeskanzlerin Merkel, Frankreichs Staatschef Hollande, Russlands Präsident Putin und der ukrainische Staatschef Poroschenko gestern von ersten Fortschritten gesprochen. Sie vereinbarten unter anderem, dass die für Ende Oktober geplanten ukrainischen Lokalwahlen verschoben werden sollen.

Im zentralamerikanischen Guatemala sind mindestens 30 Menschen bei einem Erdrutsch ums Leben gekommen. Fast 600 weitere werden laut Zivilschutz noch vermisst. Seit Tagen hatte es in Guatemala heftig geregnet. Bei dem schweren Erdrutsch nahe der Hauptstadt Guatemala-Stadt wurden jetzt über 120 Häuser zerstört. Die Regenzeit in Guatemala dauert von Mai bis November.

Bei einem Angriff auf ein Krankenhaus der Hilfsorganisation „Ärzte ohne Grenzen“ im nordafghanischen Kundus sind mindestens neun Menschen getötet worden. Viele weitere werden noch vermisst. Wie die Nato erklärte, sei das Gebäude möglicherweise bei einem Luftangriff der Militärallianz getroffen worden. In einer Erklärung war von einem möglichen „Kollateralschaden“ die Rede. Die Ermittlungen laufen.

Die deutsche Bundesregierung will den Afghanistan-Einsatz offenbar zunächst um ein Jahr verlängern. Das berichtet die Welt am Sonntag und beruft sich auf Nato-Diplomaten-Kreise. Demnach will Bundesverteidigungsministerin von der Leyen die Verlängerung kommende Woche beim Treffen der Nato-Verteidigungsminister in Brüssel vorschlagen. Für den für Ende kommenden Jahres geplanten Abzug sei es den Angaben zufolge zu früh. Grund sind die Angriffe der radikalislamischen Taliban. Die hatten sich in dieser Woche heftige Kämpfe mit der afghanischen Armee um die nordafghanische Stadt Kundus geliefert.

In Deutschland wird heute der 25. Jahrestag der deutschen Einheit gefeiert. An den Feierlichkeiten in Frankfurt am Main nehmen unter anderem Bundespräsident Gauck und Bundeskanzlerin Merkel teil. Bis morgen wird in der Stadt mit insgesamt mehr als einer Million Besucher zu den dreitägigen Feierlichkeiten gerechnet. Mit dem Beitritt der damaligen DDR zur BRD wurde Deutschland am 3. Oktober 1990 nach jahrzehntelanger Teilung nach dem zweiten Weltkrieg wiedervereint.