30. September 2022 – FarmerNews

Der Land- und Forstwirtschaft – sowie Fischereisektor ist auch im zweiten Quartal gewachsen. Das Wachstum lag bei 1,6 Prozent und damit etwas niedriger als im gleichen Vorjahresquartal. Unter anderem wurde aber fast 70 Prozent mehr Feldfrüchte, insgesamt 55.000 Tonnen, geerntet. Die Absatzpreise für Nutzvieh nahmen moderat um 1,5 Prozent zu. Die Inflation bei landwirtschaftlichen Konsumprodukten betrug zwischen April und Juni 2022 7,1 Prozent. Bei der Landwirtschaft gab es ein Handelsdefizit, in der Forstwirtschaft und Fischerei ein deutliches Plus. Der Sektor trage weiterhin einen großen Anteil zum Bruttoinlandsprodukt bei und sei einer der wichtigsten Arbeitgeber im Land.

Insgesamt wurden die Ernteaussichten in diesem Jahr aber leicht nach unten korrigiert. Man müsse, laut dem „Crop Prospects and Food Security Situation Report“, mit einem Rückgang von etwa einem Prozent bei Feldfrüchten rechnen. Das Ernteergebnis 2022 dürfte dennoch knapp ein Viertel über dem langjährigen Mittel liegen. Die kommerziellen Anbaugebiete sowie die beiden Kavango-Regionen werden aber in diesem Jahr erneut um etwa 20 Prozent zulegen. Schlechter sind sind aber die Voraussagen für alle anderen Gebiete im Land.

Bisher hat das Landwirtschaftsministerium noch keine Entscheidung zum Betrieb der drei ausgeschriebenen staatlichen Bewässerungsfeldbauprojekte getroffen. Es habe zahlreiche Bewerbungen gegeben, jedoch könne sich die Vergabe noch bis 2023 hinziehen. Es sei eine besonders wichtige Auftragsvergabe, da die Gebiete einen wichtigen Beitrag zur Ernährungslage im Land leisten sollen. Deshalb müsste man den geeignetsten Betreiber, im In- oder Ausland, den Zuschlag geben. Die 2008 eingerichteten „Green Schemes“ auf 27.000 Hektar waren eine wirtschaftliche Katastrophe. Sie haben aufgrund finanzieller Probleme und Misswirtschaft fast gar keinen Ertrag gebracht. Dies soll sich nun durch private Betreiber signifikant ändern.