2016

5. Oktober 2016 – Nachrichten am Morgen

todayOktober 5, 2016

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Vertreter der Herero und Nama haben sich bei den Vereinten Nationen beschwert, dass sie am Dialog zwischen Deutschland und Namibia über den Völkermord 1904 bis 1908 nicht beteiligt sind. Laut Allgemeiner Zeitung erhielten das UN-Sekretariat, das Hochkommissariat für Menschenrechte und andere UN-Organe von Anwälten in den USA einen Beschwerde-Brief. Ober-Chief Vekuii Rukoro und Nama-Kaptein Dawid Fredericks müssten einbezogen werden, weil die Regierung Namibias die Interessen ihrer Völker nicht hinreichend vertrete. Vertreter der Herero in den USA demonstrierten laut AZ am Rande der UN-Vollversammlung Ende September vor dem UN-Sitz in New York mit Plakaten für eine Beteiligung an den deutsch-namibischen Verhandlungen.

Rund eine Woche nach der TV-Debatte der US-Präsidentschaftskandidaten Clinton und Trump sind auch deren Bewerber für die Vizepräsidentschaft in ihrem direkten Duell aneinander geraten. In ihrer Fernsehdebatte in der vergangenen Nacht erhoben sowohl Senator Tim Kaine von den Demokraten als auch der republikanische Gouverneur Mike Pence den Vorwurf, dass das gegnerische Lager eine auf „Beleidigungen“ basierende Kampagne betreibe.

Die Stadt Windhoek gibt auch weiterhin Dokumente zu ihren Sitzungen heraus. Das habe der amtierende Geschäftsführer Fillemon Hambuda gestern auf einer Pressekonferenz richtiggestellt, berichtet der Namibian. Lediglich vertrauliche Unterlagen halte man zurück. Zuvor war mitgeteilt worden, dass Medien und andere Interessierte nur noch Agenda und Protokoll der Sitzungen erhalten würden. Zudem waren Mitglieder des Stadtrates nicht gefragt worden. Hambuda erklärte laut Namibian, die Information der Öffentlichkeit gehöre zum täglichen Betrieb und sei daher Sache der Geschäftsführung. Die Ankündigung war auf Proteste der Medien gestoßen.

Das Landwirtschaftsministerium sorgt mit Vorschriften dafür, dass in Namibia immer weniger Schafe gehalten werden. Das habe der scheidende Vorsitzende des Viehproduzenten-Verbandes LPO, Siegfried Schneider, gestern auf dem LPO-Kongress in Windhoek erklärt, berichtet die Allgemeine Zeitung. Die Farmer hätten nicht nur mit der Dürre zu kämpfen, sondern auch mit dem Ministerium. Schneider verwies auf die Regelung, dass für jedes lebend nach Südafrika exportierte Stück Kleinvieh bis zu sechs Stück in Namibia geschlachtet werden müssten. Die hiesigen Schlachthöfe würden jedoch keine marktgerechten Preise zahlen. In diesem Jahr werden laut LPO wohl nur noch 720.000 Schafe vermarktet – gegenüber knapp 840.000 im Vorjahr.

In Gibeon im südlichen Zentrum Namibias sind rund 100 Einwohner wegen angeblicher Korruption und Misswirtschaft des Ortsrates auf die Straße gegangen. Laut Presseagentur Nampa verlangten sie die sofortige Entlassung der Ortsverwaltungs-Chefin Desiree Theunissen. Sie habe bei einem Auftrag zur Asphaltierung einer Straße den Ortsrat und das Ausschreibungs-Komitee übergangen und Firmen in Gibeon nicht informiert. Auch sei sie wiederholt nicht zur Arbeit erschienen. In Opuwo im Nordwesten Namibias und in Otavi im nördlichen Zentrum hatte es in den vergangenen zwei Wochen ähnliche Proteste gegen den Ortsrat und den Verwaltungs-Chef gegeben.

Geschrieben von: Redaktion

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