2016

5. September 2016 – Nachrichten am Morgen

todaySeptember 5, 2016

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Namibia und Deutschland starten diese Woche offiziell ihre Verhandlungen über den Völkermord in der Kolonialzeit. Das habe Vize-Präsident Nickey Iyambo erklärt, meldet die Presseagentur NAMPA. Man habe in sieben Monaten harter Arbeit die Verhandlungsposition Namibias vorbereitet. Beteiligt gewesen seien Historiker, Juristen, Ökonomen, Diplomaten und Vertreter betroffener Gemeinschaften. Sonderbeauftragter Zed Ngavirue reiste laut Iyambo bereits am Freitag nach Berlin. Im Dezember, April und Juli hatten Vorgespräche mit dem deutschen Sonderbeauftragten Ruprecht Polenz stattgefunden. Im Juli hatte Namibia ein Dokument vorgelegt, das Deutschland bis zum offiziellen Verhandlungsbeginn prüfen wollte.

Verkehrsunfälle haben am Wochenende landesweit mindestens zwölf Tote gefordert. Auf der Fernstraße B 1 südlich von Rehoboth starben laut Polizei samstagfrüh bei einer Kollision zweier Autos alle sechs Insassen. Beide Fahrzeuge brannten aus. Bei einem Unfall fünf Kilometer südlich von Otjiwarongo gab es in der Nacht auf Samstag drei Tote und zwölf Verletzte. Ein Mini-Laster kollidierte mit einem Klein-Bus, nachdem einer der Fahrer trotz durchgezogener Linie ein anderes Auto hatte überholen wollen. Bei Uis starb eine Person und drei wurden verletzt, als sich ein Auto überschlug. Am Freitag wurde auf der B 1 bei Brakwater ein so genanntes Struggle Kid von drei Wagen überrollt und in Katutura erfasste ein Auto ein siebenjähriges Mädchen, das an der Hand ihrer Mutter am Straßenrand entlang ging.

Die Terrormiliz IS hat ihren Zugang zur syrisch-türkischen Grenze verloren. Das hat die türkische Regierung mitgeteilt. Demnach haben syrische Rebellen und türkische Streitkräfte die Dschihadisten aus den letzten Stellungen vertrieben. Damit hat der IS wichtige Nachschubwege verloren. Zuvor hatte schon die oppositionsnahe Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte verkündet, der IS habe seinen Kontakt zur Außenwelt verloren. Im Ringen um eine Waffenruhe in Syrien gibt es unterdessen weiter keine Einigung zwischen den USA und Russland auf ein gemeinsames Vorgehen.

Zum Abschluss des G20-Gipfels in China beschäftigen sich die Staats und Regierungschef mit den Themen Klimaschutz und Anti-Terror-Kampf. Am Rande des Treffens sprach Kanzlerin Merkel mit dem russischen Präsidenten Putin über den Syrien-Krieg und die Lage in der Ostukraine. Ein Ergebnis ist nicht bekannt.

Die Berggorillas sind vom Aussterben bedroht. Laut Weltnaturschutz-Union ist die Population in den vergangenen 20 Jahren um 70 Prozent zurückgegangen. Es gibt derzeit nur noch 5000 Tiere. Gründe dafür sind vor allem Kriege, Jagd und der Verlust des Lebensraumes der Tiere. Der Berggorilla ist damit die vierte von sechs Menschenaffen-Arten, die auf der Roten Liste der vom Aussterben bedrohten Tiere stehen.

Die Polizei hat am Samstag vier Männer verhaftet, die am Donnerstag im Erindi Game Reserve nordwestlich von Okahandja [dt.] ein Nashorn gewildert haben sollen. Wie die Allgemeine Zeitung berichtet, handelt es sich um zwei Sambier, einen Angolaner und einen Namibier. Touristen hätten den Kadaver des Spitzmaul-Nashorns gefunden. Bei der großangelegten Suche von Polizei, Nachbarschaftswachen und Farmern sei das Camp der Wilderer gefunden worden. An einer Straßensperre südlich von Otjiwarongo wurden die Männer gefasst. Tatwaffe und abgetrennte Hörner wurden laut AZ in einem Haus in Okahandja sichergestellt; nach dem kongolesischen Besitzer werde noch gefahndet. Die vier Männer sollen heute in Omaruru vor Gericht erscheinen.

Namibia muss in Wirtschaftsfragen und bei Lohnverhandlungen vorsichtig agieren. Dazu mahnte Finanzminister Calle Schlettwein auf Nachfrage des Namibian am Wochenende. Die Regierung könne nicht alle Forderungen im Land erfüllen. Die internationale Rating-Agentur Fitch hatte die Aussichten für die Wirtschaft Namibias am Freitag von stabil auf negativ herabgestuft. Als Gründe wurden laut Namibian das hohe Haushaltsdefizit, sinkende Einnahmen durch die Zollunion SACU und das geplante Gesetz zur Förderung historisch Benachteiligter in der Wirtschaft (NEEEF) genannt.

Geschrieben von: Redaktion

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