7. Oktober 2015 – Nachrichten am Abend

Die Strafmaße im Caprivi-Hochverratsprozess werden möglicherweise morgen verkündet. Der vorsitzende Richter am Obergericht in Windhoek Elton Hoff hat den nächsten Anhörungstermin für Donnerstag angesetzt. Mehrere der 30 im September wegen Hochverrats, Mordes und versuchten Mordes Verurteilten haben bereits Anträge zur Minderung des Strafmaßes gestellt. Ihnen drohen nach 16 Jahren Untersuchungshaft weitere hohe Haftstrafen. 1999 hatten mehr als 130 Separatisten mit Waffengewalt die Unabhängigkeit des Caprivi, der heutigen Region Sambesi, durchsetzen wollen.

Bei einer schweren Explosion nahe Usakos ist ein Tanklaster ausgebrannt. Er soll durch einen Brand an einem daneben geparkten Lastwagen Feuer gefangen haben. Der Fahrer wurde verletzt. Polizeiangaben nach habe sich der Vorfall unweit einer Tankstelle in der zentralnamibischen Ortschaft ereignet. Die Polizei von Walvis Bay hat weitere Ermittlungen aufgenommen.

Die Flüchtlingskrise in Europa ist heute Thema im Europäischen Parlament in Straßburg. Dort wenden sich zur Stunde Frankreichs Präsident Hollande und Bundeskanzlerin Merkel in einer gemeinsamen Ansprache an die Abgeordneten. Deutschland hatte die Zuständigkeiten seiner Flüchtlingspolitik zuvor neu aufgestellt. So wurde Kanzleramtschef Altmaier zum neuen Chefkoordinator ernannt. Damit wird die Flüchtlingspolitik zur Chefsache von Kanzlerin Merkel. Sie bekommt unterdessen Gegenwind aus den eigenen Reihen. Mehr als 30 CDU-Politiker kritisierten in einem Brief Merkels Politik der offenen Grenzen. Auch Bayerns Ministerpräsident Seehofer sieht das weiter kritisch.

Russland verstärkt sein militärisches Engagement in Syrien. Wie es aus dem Kreml hieß wurden heute von Schiffen im Kaspischen Meer aus Marschflugkörper auf Ziele in Syrien abgefeuert. Ein russischer Armeesprecher erklärte, die Angriffe hätten sich gegen Stellungen der Terrormiliz IS und der mit den Taliban verbündeten Al-Nusra-Front gerichtet.

Die syrische Armee hat eine Bodenoffensive gestartet und wird dabei von der russischen Luftwaffe unterstützt. Wie Kreml-Chef Putin erklärte werde Russland sein Vorgehen in Syrien mit den Einsätzen der syrischen Armee am Boden koordinieren. Zuvor hatte das Verteidigungsministerium in Moskau erklärt, sich auch mit den USA besser abstimmen zu wollen. Die russische Luftwaffe ist seit einer Woche in dem Bürgerkriegsland im Einsatz.

In Thailand ist eine deutsche Urlauberin gestorben, nachdem sie beim Baden eine Würfelqualle berührt hatte. Es ist bereits der dritte Todesfall binnen 14 Monaten, der auf diese Quallenart zurückgeht. Das Gift gilt als eines der tödlichsten in der ganzen Tierwelt.

Der Nobelpreis für Chemie geht in diesem Jahr an drei Forscher aus Schweden, den USA und der Türkei. Die drei Wissenschaftler werden damit für ihre Arbeiten zur Erbgutreparatur geehrt.