2015

7. Oktober 2015 – Nachrichten am Morgen

todayOktober 7, 2015

Hintergrund
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Deutschland und Namibia sind auf gutem Weg, gemeinsam die Ereignisse der Vergangenheit aufzuarbeiten. Das sagte der Präsident des Deutschen Bundestages Norbert Lammert gestern Abend auf dem Empfang der Deutschen Botschaft in Windhoek anlässlich des Tages der Deutschen Einheit. Man müsse den Blick in die Vergangenheit durch den Blick in die Zukunft ersetzen. Botschafter Christian Schlaga hatte in seiner Ansprache zuvor auf ein Treffen der Außenminister beider Länder am Rande der UN-Vollversammlung in New York verwiesen, mit dem der gemeinsame Dialog vorangebracht worden sei. Lammert war gestern zu einem viertägigen Arbeitsbesuch eingetroffen. Heute Abend ist er Gast einer Podiumsdiskussion der Konrad Adenauer Stiftung über Perspektiven der deutsch-namibischen Partnerschaft.

Die EU startet heute die nächste Phase ihres Einsatzes gegen Schleuser im Mittelmeer. Künftig werden die Menschenschmuggler nicht mehr nur beobachtet, sondern aktiv verfolgt. Wenn der Verdacht auf Menschenschmuggel besteht, sollen Schiffe künftig angehalten, durchsucht und beschlagnahmt werden können. Wenn Schlepper und Flüchtlinge an Bord sind, sollen die Boote zerstört werden. Die Grünen kritisierten allerdings, dass dies nicht helfe, das Problem in den Griff zu bekommen, zumal die Schleuser meist ohnehin nicht selbst mit an Bord gingen, sondern Flüchtlinge ans Steuer der Boote setzten.

Das US-Militär spricht nach dem Angriff auf ein Krankenhaus im afghanischen Kundus von einem Fehler in der Kommandokette. Der zuständige General erklärte, das afghanische Militär habe Unterstützung im Kampf gegen die Taliban angefordert. Die Klinik sei aufgrund eines Fehlers getroffen worden. Bei dem Angriff waren 22 Menschen getötet worden, darunter viele Mitarbeiter der Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen.

Die vom VW-Abgas-Skandal betroffenen Modelle sollen frühestens Anfang kommenden Jahres überarbeitet werden. Das sagte der neue Volkswagen-Chef Matthias Müller der FAZ. Wenn alles nach Plan laufe, könne die Rückrufaktion im Januar starten. Bis Ende 2016 sollen alle Autos in Ordnung gebracht worden sein. Betroffen sind weltweit rund 11 Millionen Fahrzeuge. Gleichzeitig will VW alle Investitionen auf den Prüfstand stellen, auch das Engagement des Konzerns im Fußball. Hintergrund sind die drohenden Milliardenkosten durch Klagen und Strafzahlungen.

Zum Abschluss seiner USA-Reise trifft sich Bundespräsident Gauck heute mit US-Präsident Obama. Im Mittelpunkt des Gespräches steht der 25. Jahrestag der deutschen Einheit. Es dürften aber auch die deutsch-amerikanischen Beziehungen zur Sprache kommen. Gestern hatte Gauck bereits dazu aufgerufen, die transatlantischen Beziehungen und die Nato zu stärken. Sie bleibe das essenzielle strategische Bündnis unserer Tage. In einer Zeit voller Krisen seien die USA für Europa unverzichtbar.

Der Zugang zu Information für alle Bürger Namibias wird weiter verbessert. Das habe Informationsminister Tjekero Tweya zugesichert, meldet die Presseagentur Nampa. Auch Randgruppen wie Himba und San sollten einbezogen werden. Das Projekt zur Konsolidierung der Government Information Systems (GIS) schaffe für alle Ministerien eine öffentliche Plattform und sei ein Beitrag zur Stärkung der Demokratie. Tweya sprach zur Eröffnung der zweiten nationalen Konferenz zur Informations-Technologie, die unter dem Motto „Bridging the Digital Gap“ in Windhoek stattfindet.

Die angekündigte kostenlose Hilfe von Firmen bei der Erschließung von 200.000 günstigen Grundstücken in Städten Namibias wird nun doch mit einem Preisschild versehen. Wie der Namibian berichtet, hat die Firma Windhoek Consulting Engineers (WCE) ein Angebot für ihre Dienste in Höhe von 1,9 Millionen Namibia Dollar vorgelegt. Ende Juli hatte WCE-Direktor Johan du Toit in einem Brief an Präsident Hage Geingob noch angeboten, kostenlos Kostenabschätzungen zu erstellen. Auch andere Firmen in dem Sektor hatten kostenfreie Hilfe zugesagt.

In Namibia kommen in zwei Wochen neue Banknoten für 10 und 20 Namibia Dollar in Umlauf. Das habe die Bank of Namibia gestern angekündigt, meldet die Presseagentur Nampa. Das bisher auf den Geldscheinen vorhandene diamantenförmige Siegel entfalle. Alle anderen Sicherheitsmerkmale wie Wasserzeichen oder Silberfaden blieben unverändert. Die vor drei Jahren eingeführten 10- und 20-Dollar-Noten waren ein Jahr später bereits ersetzt worden, weil das diamantförmige Siegel oft brach. Damals wurde dies der Papierqualität zugeschrieben.

Die Formel 1 wird noch in diesem Jahr den Besitzer wechseln. Das hat Formel1-Chef Ecclestone angekündigt. Es gebe drei Interessenten, sagte der 84-Jährige. Im Gespräch sind ein US-Milliardär sowie Redbull-Chef Mateschitz. Unklar ist, ob sich Ecclestone mit dem Verkauf seiner Anteile aus dem Geschäft zurückzieht – es ist immerhin sein Lebenswerk.

Geschrieben von: Redaktion

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