2021

16. Juni 2021 – Nachrichten am Morgen

todayJuni 16, 2021

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Die Regierung hat die Corona-Maßnahmen erstmals in diesem Jahr deutlich verschärft. Vor dem Hintergrund immens hoher Fallzahlen, vielen Menschen in den Krankenhäusern und vielen Todesopfern sei dies unbedingt notwendig. Dies teilte Staatspräsident Hage Geingob in einer Ansprache mit. Die Ein- und Ausreise aus Windhoek, Okahandja und Rehoboth ist nur noch für essentielle Dienstleister mit Genehmigung erlaubt. Die Veranstaltungsgröße wurde auf maximal zehn Personen begrenzt und darf in Räumen nur noch maximal zwei Stunden dauern. Der Alkoholverkauf wird eingeschränkt. Schulen in den drei Orten bleiben geschlossen. Die Maßnahmen gelten bis zum 30. Juni.

Die regierende SWAPO hat ihr Parteimitglied Kazenambo Kazenambo zurechtgewiesen. Er habe keinerlei Stimme bei Dingen von nationalen Interesse, heißt es von der SWAPO zu dem seit Jahren durch rassistische und radikale Äußerungen aufgefallenen Ex-Minister. Dieser hatte zuletzt Staatspräsident Hage Geingob in Bezug auf die Völkermordgespräche mit Deutschland als „Idioten, Feigling und Analphabeten“ bezeichnet. Alle 14 Regionalkoordinatoren der Partei haben eine gemeinsame Erklärung gegen Kazenambo unterzeichnet. Hassrede, Tribalismus und Namibier gegeneinander auszuspielen sowie Beleidigung des Präsidenten habe keinen Platz in diesem Land, heißt es dazu.

Die Jahresinflation in Namibia steigt weiter an. Im Mai wurde diese von der Statistikagentur NSA mit 3,8 Prozent angegeben. Im Vorjahresmonat habe sie hingegen bei lediglich 2,1 Prozent gelegen. Teurer werden vor allem Nahrungsmittel und nicht-alkoholische Getränke sowie Transport. Die Preise für Bekleidung im Land gehen hingegen weiterhin zurück. Vor allem in der statistischen Zone 3, den Regionen Erongo, Hardap, Omaheke und ||Karas habe die Jahresinflation mit 4,4 Prozent deutlich über dem Durchschnitt des Landes gelegen.

Die namibische Arzneimittelregulierungsbehörde wird das angebliche COVID19-Wundermittel „Ivermectin“ bis auf weiteres nicht für Namibia genehmigen. Dies teilte die Behörde in einer Erklärung mit. Der Einsatz hiervon habe sich auch trotz weiterer nationaler und internationaler wissenschaftlicher Arbeit hierzu nicht als sinnvoll herausgestellt. Außerhalb enger klinischer Studien sollte Ivermectin deshalb bei Menschen mit einer COVID19-Erkrankung nicht zum Einsatz kommen. Die Behörde warne deshalb vor dem unkontrollierten Einsatz von Ivermectin zur menschlichen Behandlung im Rahmen der Corona-Pandemie. – Zuvor hatten unter anderem die relevanten Behörden in den USA, der EU und die WHO den generellen Einsatz von Ivermectin abgelehnt.

Die im Rahmen des „Fishrot“-Skandals inhaftierten Ex-Minister Sacky Shangala und Bernard Esau sind von den USA zu „unerwünschten Personen“ erklärt worden. Obwohl die Schuld der Beiden bisher nicht als erwiesen ist, geht aus einer Erklärung des US-Außenministeriums hervor, dass das Land die beiden für schuldig hält. Sie seien in den größten Korruptionsskandal Namibias erwiesenermaßen involviert gewesen, heißt es darin. Als Maßnahme gegen das Verhalten von Shangala und Esau haben die USA ein zeitlich unbefristetes Einreiseverbot erteilt. Ein solches gelte auch für die Ehefrau und Sohn von Esau. Die USA setzen mit diesem Schritt ein wichtiges Zeichen Namibia beim Kampf gegen die Korruption zu unterstützen, heißt es weiter.

Die Deutsche Schule Kapstadt in Südafrika sieht sich weiter mit schwerwiegenden Anschuldigungen von Rassismus konfrontiert. Medienberichten nach habe ein Lehrer behauptet, dass „schwarze Kinder keine Vorbilder hätten, da ihre Väter im Gefängnis sitzen und ihre Mütter Prostituierte seien“. Ein Schüler bestätigte News24 nach, dass dies nicht die erste rassistische verbale Entgleisung der Lehrkraft gewesen sei. Schüler und Eltern demonstrierten spontan vor dem Schulgelände. Die Lehrerin sei zunächst suspendiert worden und nach einer Anhörung wieder in den Unterricht zurückgekehrt. Es habe psychologische Unterstützung für die Schüler gegeben. Die Schüler verlangen nun aber die endgültige Suspendierung der Lehrerin, da sie sich im Unterricht bei ihr nicht mehr sicher fühlen würden.

Geschrieben von: Redaktion

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