2021

27. Mai 2021 – Nachrichten am Morgen

todayMai 27, 2021

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Deutschland hat Namibia Wiedergutmachung für den Völkermord Anfang des 20. Jahrhunderts durch Projekte über 30 Jahre angeboten. Laut dem Namibian geht es um eine Summe von fast 19 Milliarden Namibia Dollar. Ein dementsprechendes Angebot bestätigte Präsidentensprecher Alfredo Hengari. Es sei das Ergebnis der neunten Verhandlungsrunde gewesen. Das Geld solle in Projekte zur Entwicklung der Infrastruktur, dem Gesundheitssektor und der Bildung fließen. Dabei liege der Schwerpunkt auf den historischen Siedlungsgebieten der vom Genozid betroffenen Volksgruppen der Ovaherero und Nama. Wann das Abkommen unterzeichnet werden soll, wurde nicht genannt.

Die Traditionelle Behörde der Ovaherero und der Verband der Traditionellen Führer der Nama lehnen das Abkommen zwischen Namibia und Deutschland zum Völkermord ab. Nampa berichtet, dass dies der Ovaherero Paramount Chief Vekuii Rukoro klarstellte. Die Ablehnung geschehe, ohne dass der Wortlaut des geplanten Abkommens bisher an die Öffentlichkeit geraten war. Der Verhandlungsführer Namibias habe lediglich deutlich gemacht, dass es keine Einzelentschädigung geben werde. Deutschlands Regierung halte an seinem seit 100 Jahren andauernden rassistischen Verhalten fest, so Rukoro. Auch das Verhalten der namibischen Regierung verurteilte er aufs Schärfste.

Der Staat werde Homosexualität weder kriminalisieren noch regulieren. Das sagte Justizministerin Yvonne Dausab laut dem Namibian. Sie unterstrich abermals, dass die sexuellen Vorlieben  eines Jeden frei seien. Homosexualität ist in Namibia, anders als vielfach in der Presse dargestellt, nicht verboten. Alle Menschen stehen unter dem Schutz der Verfassung, so Dausab. Die Namibier sollten weniger auf Einzelreche, als vielmehr auf die Durchsetzung der Menschenrechte insgesamt fokussiert sein. Sie erwarte eine offene Debatte, die nicht von Diskriminierung getragen sei.

Es mangelt im Land weiterhin an sexueller Aufklärung und der nötigen Gesetzgebung. Dies mahnte der HIV/AIDS-Direktor im Bildungsministerium Julius Natangwe, an. Kinderschwangerschaften stellen ein landesweites Problem dar, dass nur durch Aufklärung und den Zugang zu Verhütungsmitteln bekämpft werden könne. Zwar hätten die meisten Kinder und Jugendliche Zugang zu nötigen Bildungseinrichtungen, jedoch werde die nötige Aufklärung in Schulen nur sehr mangelhaft angegangen. Kinderschwangerschaften seien meist einhergehend mit sozialem Abstieg durch ein Ende der Schulausbildung und anschließende Arbeitslosigkeit.

Der Streik bei der öffentlich-rechtlichen NBC ist nach mehr als einem Monat beendet. Dies teilte die Rundfunkanstalt in einer Erklärung mit. Der Entscheidung vorausgegangen war ein Treffen der Gewerkschaft NAPWU mit der Unternehmensführung. Man habe sich auf ein Ende des Ausstandes und des Gerichtsverfahrens verständigt. Die NBC werde als Gegenleistung möglicherweise die 12-Monats-Verträge vieler Angestellter in eine Langzeitanstellung umwandeln. Zudem laufen weiterhin Gespräche mit dem Finanzministerium um das neue Budget für 2021/22 zu erhöhen, damit Arbeitsplätze gesichert werden können.

Pünktlich zum Winteranfang wird in Südafrika wieder der Strom knapp. Der Stromversorger Eskom hat deshalb das sogenannte „Load shedding“ ausgerufen, wie Fin24 berichtet. Es gelte bereits ab gestern 17 Uhr die Stufe 1. Aufgrund von technischen Defekten stünden mehr als 14.700 Megawatt nicht zur Verfügung. Hinzu kämen fehlender 2200 Megawatt durch geplante Instandhaltungsarbeiten. Diese könnten noch längere Zeit in Anspruch nehmen, da das hoch verschuldete Unternehmen erst nötige Gelder auftreiben muss.

Geschrieben von: Redaktion

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