Öffentliche Anhörungen zum Thema „Abtreibung“ gestartet

In Windhoek haben heute die öffentlichen Anhörungen zum Thema „Abtreibung“ in Namibia begonnen. Zunächst wurden dabei die Argumente der Befürworter und Gegner einer Legalisierung von Schwangerschaftsabbrüchen gehört. Mitglieder des Kirchenzusammenschlusses in der Omaheke Region warnten vor mentalen Langzeitfolgen und Komplikationen im Zusammenhang mit Abtreibungen. Pro-Life-Vertreter bezeichneten Schwangerschaftsabbrüche als gewaltsamen Eingriff in die Rechte von Neugeborenen, da das Leben bereits mit der Empfängnis beginne. Abtreibungen wurden dabei auch als neue Form der Apartheid betitelt. Befürworter einer Legalisierung wiederum kritisierten das aktuell geltende Gesetz als Relikt der Apartheid und argumentierten, dass die bürokratischen Hürden einer legalen Abtreibung in Namibia zu hoch seien. Zudem wurde das Recht auf körperliche Selbstbestimmung der Betroffenen hervorgehoben. Die Anhörungen werden morgen fortgesetzt. Dann sollen das Gesundheits- und das Justizministerium, sowie der namibische Medizinerverein zu Wort kommen.