24. April 2023 – FarmerNews

Insgesamt war das abgelaufenen Jahr 2022 für den Landwirtschaftssektor sehr positiv. Die Produktion nahm um mehr als 18 Prozent zu. Dabei nahm vor allem aufgrund des guten Regens 2021/22 die Produktion von Getreide und Mais mit 54 Prozent deutlich zu. So wurden nahezu 100.000 Tonnen Mais und 24.000 Tonnen Getreide produziert. Auch bei m Absatz von Schafen und Ziegen und der Lese von Tafeltrauben war ein Zuwachs von mehr als einem Dritten zu beobachten. Der Nutzviehmarkt für Rinder legte um 7,5 zu. Die Produktion von Holzkohle stieg um fast 21 Prozent.

Angesichts der schwachen Regensaison warnt das Landwirtschaftsministerium vor einer sich verschlechternden Ernährungssicherheit in Namibia. Es sei zu erwarten, dass viele Haushalte in den kommenden Monaten von Ernährungsunsicherheit betroffen sein werden, heißt es in einem nun veröffentlichten Bericht. Nach Angaben des Landwirtschaftsministeriums hätten unregelmäßige Niederschlagsmuster, gepaart mit langen Trockenperioden, die landwirtschaftliche Produktion in dieser Saison stark beeinträchtigt. Die Getreideproduktion soll in diesem Jahr zwar um fünf Prozent auf etwa 176.000 Tonnen steigen. Die Steigerung wird jedoch in erster Linie durch kommerzielle Farmer getragen. Regionalverwaltungen und Dorfvorsteher sollten daher dabei helfen, die am schlimmsten betroffenen Haushalte zu identifizieren, um sie mit Nahrungsmitteln zu versorgen. – Indessen warnt Geophysiker Klaus-Peter Knupp bereits jetzt, aufgrund des La-Nino-Effektes, vor einer sehr heißen und sehr trockenen kommenden Regenzeit.

Auch die staatliche Landwirtschaftsbank AgriBank sieht Probleme auf den Sektor zukommen. So sei es zunehmend schwieriger Finanzierungen im Landwirtschaftsbereich zu ermöglichen. Für die Bank wurde es im vierten Quartal immer aufwendiger, Geld für die Finanzierung von Landwirtschaftsprojekten zu bekommen. AgriBank versuche deshalb immer wieder sich neu zu erfinden und andere Lösungen den Farmern zu ermöglichen.

Farmerwetter bis Donnerstag – kurz & knapp: Bei warmen bis heißen Temperaturen sind zu Wochenbeginn örtlich Niederschläge vorausgesagt. Es wird vor allem in den nördlichen kommerziellen Farmgebieten mit bis zu 34 Grad heißt, ansonsten um 27 bis 30 Grad. Nachts kühlt es auf milde 15 bis 19 Grad ab. Die UV-Strahlung ist bis Mitte der Woche mit Werten von 6 bis 9 „hoch“ bis „sehr hoch“. Die Brandgefahr ist nahezu landesweit hoch. Größere Veldbrände wurden zuletzt aus der Region Omaheke und dem Osten der Region Hardap gemeldet.