Genozid-Gedenken: Emotionale Debatte im Parlament

NUDO-Fraktionschef Josef Kauandenge hat der Regierung vorgeworfen, den Genozid an Herero und Nama unter den Teppich kehren zu wollen. Mitglieder beider Volksgruppen würden verunglimpft, sobald das Thema aufkomme. Man warte seit sieben Jahren auf einen Genozid-Gedenktag, so Kauandenge weiter. Er reichte gestern im Parlament einen Antrag zur Errichtung eines Genozid-Gedenkmuseums ein. Vize-Premierministerin Netumbo Nandi-Ndaitwah wies die Vorwürfe entschieden zurück. So habe man beispielsweise bereits Shark Island zum Kulturerbe deklariert. Gleichzeitig sei man in Gesprächen, um ein Datum für einen Genozid-Gedenktag festzulegen. Vize-Transportminister Veikko Nekundi bezeichnete die Vorwürfe als politisch motiviert. Auch andere SWAPO-Abgeordnete kritisierten Kauandenges Rede im Anschluss mit deutlichen Worten.