2019

30. Januar 2019 – Nachrichten am Morgen

todayJanuar 30, 2019

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Die Lebensbedingungen für Bewohner informeller Siedlungen sollten zur nationalen humanitären Krise erklärt werden. Das habe Präsident Hage Geingob nach einem Treffen mit dem Bürgermeister, dem Geschäftsführer und dem Stadtrat von Windhoek sowie der Gouverneurin der Region Khomas im Staatshaus erklärt, berichtet der Namibian. Das Problem müsse dringend gelöst werden. Thema der Gespräche waren die Resolutionen der zweiten Landkonferenz im vergangenen Oktober. Laut Shack Dwellers Federation leben 995.000 Menschen in informellen Siedlungen am Rande von Orten. Im Jahr 2018 habe man landesweit 308 dieser Siedlungen gezählt. Als Hauptursache gilt die Landflucht.

Der Stadtrat von Windhoek darf den Geschäftsführer Robert Kahimise vorerst nicht suspendieren. Das habe das Obergericht auf einen Eilantrag Kahimises hin gestern entschieden, berichtet der Namibian. Demnach darf auch keine Anhörung stattfinden, bis das Verfahren am Obergericht abgeschlossen ist. Der Stadtrat hatte Kahimise am Freitag informiert, dass er wieder an seinen Arbeitsplatz zurückkehren dürfe. Eine gestern Nachmittag angesetzte Anhörung hatte Kahimise mit seinem Eilantrag verhindert. Der Stadtrat hatte bereits zwei Suspendierungen offenbar wegen formaler Fehler wieder zurücknehmen müssen. Er wirft Kahimise vor, Sonderurlaub und ein zinsfreies Darlehen zur Fortbildung von 150.000 Namibia Dollar ohne Genehmigung in Anspruch genommen zu haben.

Der Windhoeker Krebs-Spezialist Thomas van Wyk ist nach Festnahme wegen Besitzes von Elefanten-Stoßzähnen wieder auf freiem Fuß. Laut Allgemeiner Zeitung gewährte ihm das Magistratsgericht eine Kaution von 50.000 Namibia Dollar. Der bekannte Onkologe hatte sich gestern im Beisein seines Anwalts gestellt, nachdem die Polizei am Samstag auf einen Tipp hin drei Stoßzähne sichergestellt hatte, die offenbar ihm gehören. Der Tipp kam dem Namibian zufolge aus seinem Freundeskreis. Van Wyk muss sich nun wegen illegalen Besitzes von Produkten geschützter Tiere verantworten.

Ein Massensterben von Brillen-Pinguinen auf Halifax Island nahe Lüderitz gibt Experten Rätsel auf. Laut Namibian wurden seit Dezember rund 200 tote Pinguine registriert. Mitglieder der Lüderitz Marine Research Group hätten vier kranke Vögel und Gewebeproben von zwölf toten Vögeln von der Insel mitgebracht. Alle vier Pinguine seien trotz intensiver Pflege gestorben. Experten tippen auf einen Virus. Bis ein Ergebnis der Analyse der Gewebeproben vorliegt, könne man jedoch keine Gegenmaßnahmen ergreifen. An der Küste Namibias leben Schätzungen zufolge 29.000 ausgewachsene Brillen-Pinguine. Die Art gilt als gefährdet.

Der simbabwische Regierungskritiker Evan Mawarire ist knapp 2 Wochen nach seiner Festnahme vorläufig freigelassen worden. Ein Richter in Harare ordnete an, den Pastor gegen Zahlung einer Kaution auf freien Fuß zu setzen. Mawarire war am 16. Januar im Zusammenhang mit wütenden Protesten gegen eine drastische Erhöhung der Treibstoffpreise festgenommen worden. Dem Geistlichen wurde vorgeworfen, den Sturz der Regierung anzustreben und in den sozialen Netzwerken zu Gewalt angestachelt zu haben. Mawarire hatte Videos zu einem landesweiten Streikaufruf gepostet. Die Regierung Simbabwes regierte mit großer Härte auf die Proteste, die vielerorts in Gewalt umschlugen. Nach Angaben von Menschenrechtsorganisationen wurden dabei mindestens zwölf Menschen getötet. Mehr als 1100 Menschen wurden festgenommen, unter ihnen auch Gewerkschaftsvertreter und Oppositionspolitiker.

Geschrieben von: Redaktion

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