16. September 2016 – Nachrichten am Morgen

Alle neu geplanten Staatsaufträge in Namibia sind bis Ende des Jahres auf Eis gelegt. Das hat Finanzminister Calle Schlettwein gegenüber dem Namibian gestern bestätigt. Am Montag habe er die Vorsitzende des Ausschreibungsrates, Ericah Shafudah, angewiesen, ausgeschriebene Aufträge und geplante Machbarkeitsstudien auszusetzen. Damit solle verhindert werden, dass das Staatsbudget überzogen werde. Zugleich will Schlettwein laut Bericht Spielraum für Mehrausgaben in sozio-ökonomischen Bereichen haben, die möglicherweise Priorität erhalten. Details wurden nicht genannt. Schlettwein hatte bereits zuvor einen Sparkurs angekündigt, nachdem die Rating-Agentur Fitch die Aussichten für Namibia von stabil auf negativ herabgestuft hatte.

Die Werbeschaffende Susanne Hoff ist in im Prozess wegen versuchten Mordes von einer Zeugin in einem wesentlichen Punkt bestätigt worden. Laut Allgemeiner Zeitung sagte Anwältin Charmaine van der Westhuizen gestern aus, Hoff habe ihr vor ihrer Festnahme von einem Verdacht gegen ihren Mann erzählt, hinter ihrem Rücken einige ihrer Pferde verkauft zu haben. Hoff habe sie um Rat gebeten, dies im Vorfeld der geplanten Scheidung zu unterbinden. Sie habe Hoff gesagt, dass sie für eine gerichtliche Verfügung Beweise brauche. Susanne Hoff will zwei Männern 10.000 Namibia Dollar gegeben haben, um ihrem Mann Pferde abzukaufen. Die beiden sprechen dagegen von einem Mordauftrag.

In den USA ist ein 13-Jähriger bei einem Polizeieinsatz erschossen worden. Der Jugendliche war nach einem mutmaßlichen Raubüberfall vor den Polizisten geflüchtet. Als die Beamten ihn stellen wollten, zog er Polizeiangaben zufolge eine Waffe. Daraufhin eröffneten die Beamten das Feuer.

Hillary Clinton ist zurück auf der Wahlkampfbühne. Nachdem sie krankheitsbedingt mehrere Tage aussetzen musste, trat die demokratische US-Präsidentschaftskandidatin gestern bei einer Veranstaltung in North Carolina vor rund 1.500 Anhängern auf. Clinton hatte bei den 9/11-Gedenkfeiern in New York einen Schwächeanfall aufgrund einer Lungenentzündung erlitten.

In der slowakischen Hauptstadt Bratislava treffen sich die Regierungschefs der EU-Staaten heute zu einem Gipfel. Dabei soll es um die Zukunft Europas gehen. Großbritannien nimmt nach dem Brexit-Votum daran nicht mehr teil. Die Austrittsverhandlungen spielen bei dem Gipfel aber keine Rolle. Themen werden vor allem die Flüchtlingsproblematik und Grenzsicherung sowie die Terror-Abwehr sein. Konkrete Beschlüsse werden nicht erwartet.

Das Verhalten von Autofahrern auf Namibias Straßen ist unakzeptabel. Das sagte Transportminister Alfeus !Naruseb auf einer Trauerfeier für neun Todesopfer zweier Verkehrsunfälle von Anfang September. Laut Presseagentur Nampa [dt.] rief er Fahrlehrer und -prüfer auf, noch stärker auf verantwortliches Fahren der Fahrschüler zu achten und sie strenger zu prüfen. Die Trauerfeier fand am Rande der Fernstraße B 1 südlich von Rehoboth [dt.] statt, wo bei einer Kollision zweier Autos alle sechs Insassen getötet worden waren. Am selben Tag hatte ein Unfall auf der B 1 südlich von Otjiwarongo drei Tote und zwölf Verletzte gefordert.

Bei den Paralympics in Rio de Janeiro hat Sprinter Ananias Shikongo die erste Goldmedaille für Namibia gewonnen. Wie die Presseagentur NAMPA heute Nacht meldete, stellten Shikongo und sein Guide Even Tjiviju im 200-Meter-Lauf der Männer in der Kategorie T-11 mit 22,44 Sekunden einen neuen Paralympic-Rekord auf. Sie verwiesen das Favoriten-Duo aus Brasilien auf den zweiten Platz. Shikongo ist blind. Damit erhöht sich die Zahl der Medaillen auf vier: Einmal Gold, zweimal Silber und einmal Bronze.