23. April 2016 – Nachrichten am Abend

Drei Wochen nach den Enthüllungen der Panama-Papers hat die Polizei erneut die Räume der Kanzlei Mossack-Fonseca durchsucht. In den Lagerräumen sei eine große Menge an Dokumenten sichergestellt worden, sagte der zuständige Staatsanwalt. Die Ermittler waren offenbar auf der Suche nach Hinweisen zu Geschäftspartnern der Kanzlei. Mossack-Fonseca steht im Mittelpunkt des Skandals um tausende von Briefkastenfirmen, mit deren Hilfe zahlreiche Prominente und Politiker Steuern in ihren Heimatländern umgangen haben.

Nach der gewaltigen Explosion in einer mexikanischen Erdölraffinerie ist die Zahl der Todesopfer auf 28 gestiegen. 25 Leichen seien an die Angehörigen übergeben worden, teilte die staatliche Ölgesellschaft Pemex mit. Drei Tote seien noch nicht identifiziert worden. Die Suche nach Vermissten dauere an. Den Rettern sei es noch nicht gelungen, zum Unglücksort vorzudringen. Bei der Explosion am Mittwoch wurden weitere 136 Menschen verletzt. Ursache war laut Pemex ein Leck in einem Rohr, aus dem entflammbares Gas entwichen war.

Die deutsche Kanzlerin Merkel ist in der Türkei zu Besuch. Sie will sich dort ein Bild von der Lage der Flüchtlinge in dem Land machen. Für Merkel ist die Reise ein diplomatischer Drahtseilakt. Einerseits muss sie Ankara beim Flüchtlingsabkommen bei der Stange halten, andererseits werden von ihr klare Worte zu den Themen Menschenrechte und Meinungsfreiheit erwartet, vor allem in Bezug auf den Fall Böhmermann. Der war heute auch Thema auf dem Bundesparteitag der FDP in Berlin.

Rund neunzig Menschen haben es heute geschafft, von Marokko aus auf EU-Boden zu kommen. Die Flüchtlinge haben offenbar die ungewöhnlich flache Ebbe genutzt und eine der spanischen Exklaven erreicht. Viele Flüchtlinge versuchen immer wieder, die meterhohen Grenzzäune zu überwinden oder durch das Meer zu schwimmen, um auf das spanische Gebiet zu gelangen.

Fiat-Chrysler ruft mehr als eine Million Fahrzeuge zurück. Es seien Probleme mit der Automatikschaltung aufgetreten, teilte der US-italienische Autobauer mit. Dutzende Autofahrer seien beim Aussteigen verletzt worden, weil sich ihr Auto nach dem Abstellen selbständig in Bewegung gesetzt habe. Vom Konzern heißt es, 41 solcher Fälle, in denen die Fahrer nicht in den Parkmodus geschaltet hatten, seien bislang bekannt.