2021

1. Februar 2021 – Nachrichten am Morgen

todayFebruar 1, 2021

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Die Einstufung Namibias als Corona-Hochrisikoland durch Deutschland wirft viele Fragen auf. Hitradio Namibia hat zahlreiche Beschwerden von Namibiern, insbesondere aus dem Tourismussektor bekommen. Die Erklärung, dass Namibia ein Land mit „besonders stark steigender Fallzahl und Inzidenz seit“, entbehrt unabhängigen Quellen nach jeder Grundlage. Die 7-Tage-Inzidenz in Namibia ist in den vergangenen Wochen von 130 auf nun 61 gesunken. Namibias Inzidenz liegt unter denen aller Staaten der Europäischen Union mit Ausnahme Finnlands. Das deutsche Gesundheitsministerium hat ein Hochrisikogebiet mit einer Inzidenz von mindestens 200 festgelegt. – Die Einstufung macht ein negatives Testergebnis bereits bei Abflug nach Deutschland nun zur Pflicht.

Die 7-Tage-Inzidenz in Namibia fällt weiterhin deutlich. Die Maßnahmen, die alle Namibier ergriffen haben, erzielen laut Gesundheitsministerium klare Erfolge. Gestern lag die Inzidenz bei 61 und hat sich damit binnen drei Wochen mehr als halbiert. 248 neue Coronafälle wurden am Wochenende registriert. Gleichzeitig gelten 726 Menschen als gesund, so dass es nur noch knapp 1200 aktive Fälle im Land gibt. Zehn weitere Todesopfer sind zu beklagen. – Indessen sind nun Antigen-Schnelltests für Reisende nach Deutschland in Windhoek möglich. Diese Dienstleistung wird nun von Osh-Med angeboten. Ein solches Testergebnis wird von den Fluggesellschaften bzw. den Behörden in Deutschland zur Ausreise akzeptiert.

Fast 600 Personen wurden landesweit bisher wegen Vergehen gegen die Corona-Maßnahmen verhaftet. Dies bestätigte Nampol-Sprecherin Kauna Shikwambi. Am häufigsten wurde gegen die Vorschriften zur Versammlungsgröße und den Alkoholverkaufsrestriktionen verstoßen. So wurden alleine 78 Shebeens komplett geschlossen, da sie wiederholt gegen die Auflagen verstoßen hätten. Viele der Verhafteten hätten umgehend die festgesetzte Strafe nach einem Schuldeingeständnis gezahlt. Andere wiederum seien gegen Kaution auf freiem Fuß bzw. wurden verwarnt.

Ob es Air Namibia auch in Zukunft geben wird ist weiterhin ungewiss. Dies geht aus einem Schreiben von Finanzminister Ipumbu Shiimi hervor. Demnach habe das Ministerium die außergerichtliche Einigung Air Namibias mit dem Gläubiger Challenge Air zur Kenntnis genommen. Fakt sei aber auch, dass Air Namibia noch nie Gewinne gemacht habe und den Steuerzahler Milliarden Namibia Dollar koste. Dies basiere auf einem schlechten Geschäftsmodell, wo zuletzt 15 der 19 Strecken massive Verluste eingeflogen hätten. Die Suche nach Investoren war erfolglos und die Kosten für eine Umkehrstrategie mit sieben Milliarden Namibia Dollar unverhältnismäßig hoch.

Der ehemalige Geschäftsführer des staatlichen Fischereiunternehmens Fishcor, Mike Nghipunya, hat seine privaten Bankkonten kurz vor seiner Festnahme geleert. Lediglich knapp 440 Namibia Dollars seien noch auf den Konten zu finden gewesen, wie der Namibian berichtet. So soll Nghipunya mindestens 10,5 Millionen Namibia Dollar über ein Anderkonto beiseitegeschafft haben. Er galt als Lebemann, der hunderttausende Dollar in einer Nacht in Nachtclubs ausgegeben haben soll. Immer wieder habe er dabei in dem Jahr vor seiner Verhaftung Geld über das Anderkonto eines Trusts umgebucht und über andere Wege verschoben

Staatspräsident Hage Geingob hat auf Fragen von Journalisten zur Tötung dreier Namibier durch die botswanische Ende 2020 aggressiv reagiert. Wie der Namibian berichtet, wurde das Staatsoberhaupt beim Besuch seines botswanischen Amtskollegen vergangene Woche ausfallen. Die Regierung tue seiner Meinung nach alles um den Vorfall aufzuklären. Die Alternative wäre eine Kriegserklärung an Botswana, die keiner wirklich wollen würde. Beide Staaten wollen aber gemeinsam den Vorfall aufarbeiten und werden zur gegebener Zeit die Öffentlichkeit informieren, sagte Geingob.

Geschrieben von: Redaktion

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