2021

24. Mai 2021 – Nachrichten am Morgen

todayMai 24, 2021

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Die dritte Coronawelle scheint Namibia erreicht zu haben. Am Wochenende gab es wieder mehr als 500 neue Fälle. Die Aktivfallzahl liegt laut Gesundheitsministerium nun wieder bei knapp 3000. Mit sechs COVID19-bedingten Todesfällen gab es hingegen am Wochenende relativ wenig Opfer. Zum ersten Mal seit Ende Januar hat die 7-Tage-Inzidenz wieder den Wert von 69 erreicht, während dieser am Freitag noch bei 59 und vor sechs Wochen gar bei 24 lag.

Namibias Sonderbeauftragte für die Völkermordsgespräche mit Deutschland hat erstmals Details zum geplanten Abkommen mitgeteilt. Wie der Namibian berichtet, sei laut Zed Ngavirue eine Entschädigung an Einzelpersonen ausgeschlossen. Es sei Gesprächsthema gewesen, aber von Deutschland aufgrund möglicher völkerrechtlicher Konsequenzen kategorisch ausgeschlossen worden. Es ginge aber vor allem um eine Entschuldigung und finanzielle Aufbauhilfe der vom Genozid besonders betroffenen Gebiete. Ein vollständiger Bericht solle dazu womöglich bereits Ende dieser Woche vorliegen. Derzeit fänden Gespräche zwischen der Premierministerin Staatspräsident Hage Geingob dazu statt.

Die regierende SWAPO übt weiterhin nur sehr eingeschränkt Selbstkritik. Zur Eröffnung des Treffens des SWAPO-Zentralkomitees unterstricht SWAPO- und Staatspräsident Hage Geingob die Popularität seiner Partei. Laut Nampa sagte Geingob, dass die SWAPO keine Wahl verloren hatte. Sie habe einige Stimmen bei der Nationalversammlungs- sowie Präsidentschaftswahl 2019 und den Kommunal- und Regionalwahlen 2020 eingebüßt. Dennoch sei die SWAPO weiter alleinige Regierungspartei. Es seien klare Siege, wenn auch mit einer geringeren Mehrheit gewesen, so Geingob. Einige Wahlkreisverluste bei den Regional- und Kommunalwahlen seien auf schlechte Einzelkandidaten zurückzuführen. Sie sei kein generelles SWAPO-Problem.

Der staatliche Studentenfonds NSFAF scheint weiter ein finanzielles Fass ohne Boden zu sein. Während dieser seit acht Jahren hohe Geldflüsse nicht dokumentiert habe, werde die NSFAF-Führung weiterhin fürstlich entlohnt. Dies mahnte Generalbuchprüfer Julius Kandjeke nun abermals vor der Nationalversammlung an. Die Buchführung sei derart lückenhaft, dass nur die schlechtesten Noten dafür vergeben werden konnten, so Kandjeke. Es fehle an grundlegendsten Verständnissen zur Buchführung. Alleine zwischen 2011 und 2013 seien 1,3 Milliarden Namibia Dollar nicht nachweisbar. Alleine der Aufsichtsrat habe innerhalb von sechs Jahren knapp acht Millionen Namibia Dollar ausbezahlt bekommen.

Auch in diesem Jahr wurden wieder die besten Naturschützer durch den Environmental Investment Fund of Namibia ausgezeichnet. Die Ansprache dazu bei einem Galaabend am Freitag sprach Umweltminister Pohamba Shifeta. Er erhoffe sich eine schnelle Erholung der Wirtschaft nach der COVID19-Pandemie. Insgesamt wurden zehn Personen bzw. Organisationen ausgezeichnet, darunter für nachhaltige Entwicklung im Privatsektor unter anderem eBikes4Africa. Die Privatschule Swakopmund gewann in der Rubrik nachhaltiger Schulen. Die international hoch angesehene namibische Wüstenforscherin Mary Seely erhielt den Preis in der Kategorie „Thought Leadership“.

Eine neue Studie gibt vor allem auch für Namibia Hoffnung bei der Impfung gegen das Coronavirus. Dem britischen Gesundheitsminister nach sei diese Erkenntnis „bahnbrechend“. Demnach gilt der auch in Namibia eingesetzte AstraZeneca-Impfstoff als besonders effektiv gegen die indische Variante, vor der weltweit derzeit am meisten gewarnt werde. Hier biete nur BioNTech-Pfizer einen noch höheren Schutz. Namibia hat bisher knapp 100.000 des Impfstoffs erhalten. Weitere durch das internationale COVAX-Programm wurden in Aussicht gestellt. Durch dieses soll fortan auch der Impfstoff von Johnson & Johnson verteilt werden. Es ist der einzige, bei dem nur eine Dosis verimpft werden muss, wodurch schneller mehr Menschen einen Schutz erhalten könnten.

Geschrieben von: Redaktion

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