5. Februar 2016 – Nachrichten am Morgen

Der Auftrag des Stromversorgers NamPower an die südafrikanische Firma Xaris für ein Gaskraftwerk bei Walvis Bay landet vor Gericht. Wie der Namibian berichtet, klagt die Firma Arandis Power wegen Unregelmäßigkeiten im Ausschreibungsverfahren. So habe Xaris bei Einreichung des Angebots weder ein Umwelt- und Sozial-Gutachten der Regierung noch eine Lizenz für 250 Megawatt gehabt. Das Projekt war im Juni auf Eis gelegt worden, weil die Kosten von drei auf acht Milliarden Namibia Dollar explodiert waren. Im Dezember gab Energieminister Obeth Kandjoze wieder grünes Licht, nannte aber als Kapazität 200 Megawatt statt 250 Megawatt wie zuvor. Zudem will die Regierung weder Geld investieren noch Garantien leisten.

Der Außenminister Chinas, Wang Yi, kommt heute zu einem eintägigen Besuch nach Namibia. Er werde am Vormittag von Außenministerin Netumbo Nandi-Ndaitwah empfangen, teilte ihr Ministerium mit. Im Anschluss sei ein Treffen und ein Mittagessen mit Präsident Hage Geingob geplant. Bei den Gesprächen geht es um Bereiche der Zusammenarbeit beider Länder, auch in Nachbereitung des Forums zur Kooperation zwischen China und Afrika, das im Dezember in Johannesburg stattgefunden hatte. Wang fliegt gegen 19 Uhr wieder ab. Auf dem Sam Nujoma Drive und der Fernstraße zum Flughafen dürfte mit Verkehrssperren zu rechnen sein.

Neue Gefechte in der nordsyrischen Region Aleppo treiben offenbar bis zu 70.000 Menschen erneut in die Flucht. Der türkische Ministerpräsident Davutoglu erhebt dabei schwere Vorwürfe gegen Russland. Nach Ansicht der türkischen Regierung sind russische Luftangriffe verantwortlich für die Flucht der Menschen. Die Flüchtlinge seien jetzt auf dem Weg in Richtung Türkei. Das russische Militär unterstützt die Truppen des syrischen Präsidenten Assad. Zwischen Ankara und Moskau sorgt das seit langem für Spannungen.

Das Zika-Virus ist jetzt erstmals in Europa bei einer Schwangeren nachgewiesen worden. Wie das spanische Gesundheitsministerium mitteilte, hat sich die Frau während einer Kolumbien-Reise angesteckt. Das Zika-Virus gilt für Schwangere und vor allem für ihre ungeborenen Kinder als gefährlich. Mediziner vermuten, dass das Virus schwere Missbildungen und geistige Behinderungen bei Babys verursachen kann. Zurzeit grassiert der Erreger vor allem in Süd- und Mittelamerika.

Im Fall Julien Assange entscheidet sich wohl heute, wie es für den Wikileaks-Gründer weitergeht. Die Vereinten Nationen wollen offiziell ihre Bewertung von Assanges Zwangsaufenthalt in der ecuadorianischen Botschaft in London bekannt geben.

Die regierende SWAPO-Partei muss sich seit gestern wegen des Partei-Ausschlusses führender Mitglieder ihrer Jugendliga vor Gericht verantworten. Laut Allgemeiner Zeitung war der Gerichtssaal voll. Kläger sind Ex-Jugendliga-Sekretär Elijah Ngurare sowie die Gründer der Bewegung Affirmative Repositioning, Job Amupanda, Dimbulukweni Nauyoma und George Kambala. Sie machen geltend, dass ihre Suspendierung im November 2014 durch die Top Vier der SWAPO-Partei dem Parteistatut widerspreche und das Zentralkomitee diese ungültige Entscheidung im vergangenen Juli lediglich bestätigt habe. Zudem gab es kein Disziplinarverfahren.