22. August 2016 – Nachrichten am Morgen

Namibias Regierung geht künftig verschärft gegen säumige Steuerzahler vor. Finanzminister Calle Schlettwein kündigte laut Namibian an, man werde in Kürze eine Agentur zur Eintreibung von Steuern gründen. Bisher seien die Steuereinnahmen niedrig. So müsse man Wege finden sicherzustellen, dass die säumigen Zahler ihren Beitrag leisten. In der Woche zuvor hatte das Finanzministerium bereits mitgeteilt, man werde Unternehmen für staatliche Aufträge erst bezahlen, wenn sie mittels eines Führungszeugnisses des Finanzamtes die rechtzeitige Zahlung ihrer Steuern nachweisen.

Die Führung der Stadt Windhoek streitet angeblich darüber, ob man einen Weißen als Geschäftsführer anstellen sollte. Laut Namibian gibt es Widerstand gegen die Empfehlung eines Experten-Komitees, das den Chef des Diamanten-Konzerns Namdeb, Riaan Burger, favorisiert. Auf Platz zwei liege der Chef von ErongoRED, Robert Kahimise, gefolgt von Sanlam-Geschäftsführer Tega Shiimi ya Shiimi. Das Tauziehen um die Besetzung der Position dauert bereits über anderthalb Jahre.

Im Nordosten Nigerias hat die radikalislamische Boko-Haram-Miliz ein ganzes Dorf ausgelöscht. Die Angreifer erschossen schlafende Bewohner, brannten das Dorf nieder – und verschleppten 13 Frauen und Kinder. Zehn Menschen wurden getötet – 13 verletzt. Bereits vor zwei Jahren war das Dorf bei einem Boko-Haram-Angriff niedergebrannt. Boko Haram kämpft seit Jahren für die Errichtung eines islamischen Gottesstaats – mindestens 20.000 Menschen wurden in dem Konflikt bisher getötet – über zweieinhalb Millionen in die Flucht getrieben.

Der blutige Anschlag auf eine Hochzeitsfeier in der Türkei hat international Bestürzung ausgelöst. Kanzlerin Merkel schrieb in einem Kondolenzbrief von feiger und hinterhältiger Gewalt. Papst Franziskus rief dazu auf, für die Opfer zu beten. Laut dem türkischen Staatschef Erdogan handelt es sich beim Attentäter um einen 12- bis 14-jährigen Jungen. Unklar ist, ob das Kind den Anschlag selbst verübt hat oder ob der Sprengstoffgürtel ferngezündet wurde. Erdogan macht die Terrormiliz IS für den Angriff mit mehr als 50 Toten verantwortlich.

Beim Eros-Flughafen in Windhoek werden Starts und Landungen immer öfter von Laser-Pointern gefährdet. Laut Allgemeiner Zeitung melden Piloten drei bis viermal pro Woche, dass aus dem Stadtgebiet Laserstrahlen auf sie gerichtet werden. Am vergangenen Mittwoch habe man einen 14-Jährigen in Pionierspark ausfindig machen können, der den sehr starken Laiser-Pointer seines Vaters zu diesem Zweck verwendet hatte. Der Junge und seine Mutter wurden dem Bericht zufolge verwarnt. Nach zwei weiteren Tätern in Kleine Kuppe und Hakahana wird noch gefahndet. Die Laserstrahlen blenden den Piloten und können ihn sogar erblinden lassen.

Die Regierung Namibias appelliert an die Lehrer des Landes, sich mit fünf Prozent mehr Gehalt zu begnügen. Informationsminister Tjekero Tweya erklärte laut Presseagentur Nampa, eine höhere Anhebung könne sich die Regierung bei der derzeitigen Wirtschaftslage nicht leisten. Demnach betrugen die Ausgaben für Lehrergehälter an Regierungsschulen im vergangenen Jahr 900 Millionen Namibia Dollar. In diesem Jahr würden sie auf 1,7 Milliarden und im kommenden Finanzjahr auf zwei Milliarden steigen. Die Lehrer-Gewerkschaft Namibias Nantu fordert mit Blick auf die Inflation acht Prozent mehr Geld für seine 27.000 Mitglieder und droht mit Streiks. Heute findet laut Nampa ein weiteres Gespräch statt.