2021

11. Juni 2021 – Nachrichten am Morgen

todayJuni 11, 2021

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Der ehemalige SWAPO-Minister Kazenambo Kazenambo hat Staatspräsident Hage Geingob als „Idioten, Feigling und Analphabeten“ bezeichnet. Dem Namibian nach reagierte er damit auf das geplante Völkermordsabkommen mit Deutschland, dass die Regierung nun unterzeichnen wolle. Er habe selber das UN-Büro für Völkermordfragen nun eingeschaltet. Kazenambo drohte damit, dass das unzureichende Abkommen zu zivilem Ungehorsam und einem weiteren Völkermord führen könnte. Herero und Nama könnten deutsche Farmen besetzen. Geingob verstehe die Zusammenhänge der Kolonialzeit nicht, so Kazenambo.

Namibia hat erstmal einen multidimensionalen Index für die Armut im Land erarbeitet. Diesen präsentiertet die Statistikagentur NSA nun. Er sei auf Grundlage des jüngsten „Namibia Household Income and Expenditure Survey“ 2015/16 erarbeitet worden. Danach gelte jemand als arm, wenn ihm 30 oder mehr Prozent der gewichteten Faktoren fehlen. Der Index betrage in Namibia 0,191. Die NSA kommt zu dem Schluss, dass aktuell 43,3 Prozent der Namibier arm seien. Auf dem Land seien es fast 60 Prozent, in städtischen Gebieten hingegen nur etwa jeder Vierte. Die Region mit den meisten Armen ist Kavango-West mit fast 80 Prozent, die ärmste Ethnie die San mit 93 Prozent. Nur drei Prozent der deutschsprachigen Namibier gelten laut dem MPI als arm.

Im Swakopmunder Stadtviertel Ocean View wird eine Hochschule für das Gesundheitswesen errichtet. Dies teilte die Swakopmund Residents Association in ihrem aktuellen Newsletter mit. Das nötige Bauland habe die Stadt nun zur Verfügung gestellt. Das „Welwitschia Health Training Centre” werde als Technikon eingerichtet. Neben der Ausbildung von Krankenschwestern soll es auch eine universitäre Ausbildung geben. Die Finanzierung von nahezu einer Milliarde Namibia Dollar stamme aus Finnland. Der Bau soll bis 2027 abgeschlossen werden.

Die Oppositionspartei NEFF will eine deutliche Rüge des namibischen Parlaments gegen Botswanas Grenzpolitik am Chobe erreichen.  Es gehe um das Wohl und Leben von Namibiern, weshalb dazu nun eine intensive Debatte in der Nationalversammlung nötig sei. Das Töten von Namibiern durch die botswanische Armee müsse ein Ende haben, sagte der NEFF-Abgeordnete Kalimbo Iipumbu. Es könne nicht weiter akzeptiert werden, dass die Menschen in ihrem eigenen Land nicht sicher seien, betonte Iipumbu.

In Simbabwe geht das rechtliche Tauziehen um Luke Malaba, den höchsten Richter im Land, weiter. Nun erklärte das Obergericht eine Entscheidung des gleichen Gerichts von Mai dieses Jahres für nichtig. Damals hatten die Richter entschieden, dass eine Verfassungsänderung zur Weiterbeschäftigung von Malaba verfassungswidrig war. Staatspräsident Emmerson Mnangagwa hatte diese umgesetzt, damit Malaba, der eigentlich mit 70 pensioniert werden muss, weitere fünf Jahre dienen kann. Nun muss das Verfassungsgericht abschließend zu dem Fall urteilen.

Um den ständigen Stromabschaltungen in Südafrika Herr zu werden, hat Staatspräsident Cyril Ramaphosa kurzfristig neue Maßnahmen angekündigt. Es werde dann unabhängigen Stromproduzenten erlaubt bis zu 100 Megawatt bereitzustellen. Bisher sei nur ein Megawatt erlaubt gewesen. Dadurch können private Stromproduzenten maßgeblich ins Netz einspeisen und die Gesamtproduktion im Land steigern. Jedoch seien auch für geschlossene Systeme nun bis zu 100 Megawatt Leistung zulässig. Derzeit fehlen Südafrika aufgrund von unplanmäßigen und planmäßigen Ausfällen mehr als 16.000 Megawatt. Deshalb kommt es seit einigen Tagen zum sogenannten „load shedding“.

Geschrieben von: Redaktion

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