2021

23. April 2021 – Nachrichten am Morgen

todayApril 23, 2021

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Namibia hat die Auslieferung von drei Isländern im Rahmen des „Fishrot“-Skandals beantragt. Dies war einer der Hauptinformationen der Vorverhandlung gegen die „Fishrot-Sieben“ gestern, wie der Namibian berichtet. Die drei Personen, Adalsteinn Helgason, Egill Helgi Árnason und Ingvar Júlíusson seien gestern erwartungsgemäß, auch als Vertreter von fünf Unternehmen, nicht vor Gericht erschienen. Man wolle nun die Auslieferung durchsetzen, damit diese drei in Namibia auftreten müssen. Dies können bereits zum Ende der Vorverhandlungen gegen unter anderem die Ex-Minister Sacky Shangala und Bernhard Esau der Fall sein.

Landwirtschaftsminister Calle Schlettwein hat nun doch weitere Ermittlungen rund um den Verkauf von Farmen an Premierministerin Saara Kuugongelwa-Amadhila und ihren Mann in Aussicht gestellt. Laut dem Namibian hatte Schlettwein bisher stets den Verkauf verteidigt. Neue Details hätten ihn aber zum Umdenken angeregt. Konkret gehe es um einen Brief des Vorbesitzers der Farm, der mögliche Unregelmäßigkeiten bestätigen könnte. Hintergrund ist der Kauf zweiter Farmen durch das Ministerium, die einer Firma des Ehemanns der Premierministerin gehörten. Binnen neun Jahren soll dieser nahezu 10 Millionen Namibia Dollar Gewinn durch den Verkauf gemacht haben.

Arbeitsminister Utoni Nujoma zeigt sich von dem Wunsch der Jugend mehr Macht im Land zu erhalten überrascht. Er könne, so berichtet Nampa, keineswegs verstehen, warum die jungen Namibier den Glauben an die alte Garde der Freiheitskämpfer verloren haben sollte. Zuvor hatte die PDM-Abgeordnete Elma Dienda in der Nationalversammlung eine Altersobergrenze für Parlamentsvertreter vorgeschlagen. Es sei einfach nicht mehr vermittelbar, dass die Alten Entscheidungen träfen, die schlecht für die Jugend sei, sagte Dienda. Während Arbeitsplätze für die Jugend vernichtet würden, hielten Politiker über 60 Jahre, das heißt dem eigentlichen Rentenalter, an ihren Positionen eisern fest.

In Swakopmund und Windhoek ist gestern Abend zeitgleich das Forum deutschsprachiger Namibier gegründet worden. Die Gruppierung will nach seiner Satzung zum Wohle des Landes und seiner Bevölkerung aktiv am öffentlichen Geschehen teilnehmen und bei Themen von öffentlichem Interesse klar Stellung beziehen. Vorstandsmitglied Benita Herma sagte dazu im Vorfeld gegenüber Hitradio Namibia: “Uns wurde vorgeworfen wir seien ein ´tribe without a chief´ und nun möchten wir immer noch keinen großen Chief haben, aber wir möchten uns zu dem Tribe, dem German Tribe, bekennen und auch als German Tribe aktiv werden.”

Die drei kürzlich verstorbenen Freiheitskämpfer Joseph Kashea, Fillipus Nandenga und Salomon Gamatham erhalten Staats- bzw. offizielle Begräbnisse. Dies teilte das Präsidialamt nach Rücksprache mit dem Helden-Komitee mit. Kashea war am 14. April mit 70 Jahren, Nandenga bereits am 11. April im Alter von 78 Jahren verstorben. Ihnen zu Ehren werden Staatsbegräbnisse im Norden des Landes stattfinden und heute die Flaggen auf Halbmast wehen. Gamatham, der am 12. April mit 69 Jahren starb, wird in einer offiziellen Zeremonie in Windhoek beigesetzt.

Die SADC hat kaum Möglichkeiten sich aktiv im Kampf gegen islamistische Terroristen im Norden Mosambiks einzusetzen. Dieser Meinung zeigt sich das Institute for Security Studies. Es sei nicht das erste Mal, dass die Entwicklungsgemeinschaft bei Sicherheitsproblemen in der Region sehr langsam und wenig konkret reagiere. Eine Expertenkommission sollte dorthin entsandt werden und ein militärischer Eingriff wurde als Möglichkeit genannt. Die SADC hat und werde aber niemals ohne den ausdrücklichen Wunsch des betroffenen Mitgliedsstaates einschreiten. Eine solche Zustimmung scheint politisch in Mosambik aber nicht durchsetzbar. – Vorerst soll aber Ende des Monats ein weiteres Treffen der SADC stattfinden.

Geschrieben von: Redaktion

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