5. März 2016 – Nachrichten am Morgen

Die türkische Polizei hat in Istanbul den Sitz der regierungskritischen Zeitung „Zaman“ gestürmt und besetzt. Dabei wurden auch Wasserwerfer und Tränengas gegen Demonstranten eingesetzt. Für den deutschen Journalistenverband DJV ist die Entwicklung in der Türkei alarmierend. Das Thema müsse am Montag auf dem EU-Türkei-Gipfel angesprochen werden.

Spanien bleibt weiter ohne Regierung: mehr zwei Monate nach der Parlamentswahl ist der Sozialist Sanchez erneut gescheitert, eine Regierung zu bilden. Eine Koalition zwischen den Sozialisten und der Zentrumspartei Ciudadanos hat im Parlament die nötige Mehrheit verfehlt. Die Parteien haben noch bis zum 2. Mai Zeit, sich auf eine Regierungskoalition zu einigen. Sollte dies scheitern, werden in Spanien Neuwahlen fällig.

China wird in Sachen Wirtschaftswachstum bescheidener. Für das laufende Jahr rechnet die Regierung mit einem Wachstum von 6,5 bis sieben Prozent. Das geht aus dem neuen Fünf-Jahres Plan hervor, der beim Volkskongress in Peking präsentiert wurde. Im vergangenen Jahr lag das Wachstum in China bei 6,9 Prozent – der niedrigste Wert seit einem Vierteljahrhundert. Die Schwäche der chinesischen Wirtschaft, der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt, hat sich auch auf die weltweite Konjunktur ausgewirkt.

In Honduras haben mehr als tausend Menschen bei einer Gedenkfeier für die getötete Umweltaktivistin Berta Cáceres „Gerechtigkeit“ gefordert. Die prominente indianische Aktivistin war vorgestern in ihrem Haus erschossen worden. Ihre Familie und Gewerkschafter sprachen von einem „politischen Mord“. Bereits am Todestag gab es deshalb in der Hauptstadt Tegucigalpa Proteste, die zu Zusammenstößen mit der Polizei führten.