2016

6. September 2016 – Nachrichten am Morgen

todaySeptember 6, 2016

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Die Windhoek City Police hat eine Landbesetzungs-Aktion nördlich von Katutura verhindert. Wie die Presseagentur Nampa meldet, versammelten sich gestern früh mehr als 150 Bewohner der informellen Siedlung „Okahandja Park“ auf einer freien Fläche und begannen, Büsche zu entfernen. Kurz darauf erschien jedoch die Polizei und hinderte sie, Hütten zu errichten. Ein Sprecher der Gruppe betonte, man wolle das Land nicht illegal besetzen, sondern die Regierung auf die Not der Menschen hinweisen. Viele in Okahandja Park würden seit Jahren auf beantragtes Bauland warten. Sie seien es leid, den größten Teil ihres kargen Einkommens für die Miete dreckiger Hütten auszugeben.

Mit Zuckerbrot und Peitsche versucht die Regierung, die Lehrer an den Oberschulen von einem Streik abzuhalten. Bildungsministerin Katrina Hanse-Hirmarwa stellte gestern in einer Pressemitteilung eine Gehaltsanhebung von sieben Prozent ab April in Aussicht. Zugleich drohte sie, dass streikende Lehrer für die Zeit ihres Ausstandes nicht bezahlt würden. Gestern hielt das Ministerium an Schulen landesweit Versammlungen ab. Die Lehrer-Gewerkschaften NANTU und TUN fordern rückwirkend ab April acht Prozent mehr Gehalt, die Regierung bietet fünf Prozent. Heute stimmen die Lehrer über einen Streik ab.

In einer Haftanstalt mit politischen Gefangenen in Äthiopien sind bei einem Feuer mehr als 20 Menschen ums Leben gekommen. Die Regierung hatte zunächst von einem Toten und sechs Verletzten gesprochen, die Angaben später aber dann auf 23 Tote und neun Verletzte korrigiert. Laut Medienberichten erstickten 21 Insassen oder starben im Gedränge, die beiden anderen sollen bei einem Fluchtversuch getötet worden sein. Die Brandursache ist noch unklar.

US-Präsident Obama hat ein geplantes Treffen mit dem philippinischen Staatschef Duterte abgesagt, nachdem dieser ihn beleidigt hat. Duterte hatte Obama öffentlich davor gewarnt, ihn bei dem Asean-Gipfel in Laos wegen der Menschenrechtslage auf den Philippinen zu belehren. Dabei hatte der philippinische Präsident seinen amerikanischen Kollegen als „Hurensohn“ bezeichnet.

In China ist der G20-Gipfel ohne konkretes Ergebnis zu Ende gegangen. Die Staats- und Regierungschefs der großen Industrie- und Schwellenländer – darunter Kanzlerin Merkel und Russlands Präsident Putin – einigten sich nur auf einen Appell für mehr Engagement für Flüchtlinge. In ihrer Abschlusserklärung fordern sie dazu auf, die humanitäre Hilfe für Flüchtlinge zu verstärken. Im kommenden Jahr soll das Gipfeltreffen in Hamburg stattfinden.

Der Tropensturm „Newton“ hat sich zu einem Hurrikan entwickelt und bedroht nun die mexikanische Touristenregion Los Cabos. Das US-Hurrikan-Zentrum in Miami rief die Menschen auf Schutzmaßnahmen zu treffen. Der Tropensturm hatte bereits am Wochenende in Mexiko schwere Schäden angerichtet – darunter im Ferienort Acapulco.

Vier Pädagogen der Privatschule Windhoek Gymnasium dürfen für die körperliche Züchtigung eines Schülers nicht bestraft werden. Das habe das Obergericht gestern im Berufungsverfahren entschieden, berichtet die Allgemeine Zeitung. Es hob ein vorheriges Urteil gegen den Schulleiter und drei Lehrer auf, jeweils 2000 Namibia Dollar Strafe zu zahlen. Sie seien erwiesenermaßen überzeugt gewesen, dass das gesetzliche Verbot der Körperstrafe nicht für Privatschulen gilt, und hätten damit in bester Absicht gehandelt. Zugleich stellte das Gericht klar, das Verbot betreffe alle Schulen im Land. Im März 2010 war ein damals 14-jähriger Schüler gezüchtigt worden, obwohl die Eltern dies untersagt hatten.

Die Medien Namibias weisen eine stärkere Kontrolle der Regierung im Zuge des geplanten Informationsgesetzes scharf zurück. Bei der dritten öffentlichen Anhörung erklärte der Vorsitzende des Forums namibischer Redakteure, Joseph Ailonga, den darin enthaltenen Verhaltenskodex für überflüssig. Laut Namibian verwies er auf bereits bestehende Richtlinien. Auch solle man nicht ein weiteres Kontrollorgan schaffen, sondern lieber die Institution des Medien-Ombudmannes stärken. – Informationsminister Tjekero Tweya hatte kürzlich Pläne zu einem Organ angekündigt, das gegen unverantwortliche Berichterstattung vorgeht. Laut Allgemeiner Zeitung hatte sich das Büro von Präsident Hage Geingob davon jedoch distanziert.

Geschrieben von: Redaktion

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